In der Republik Moldau ist der Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Wladimir Woronin (Foto), am 4. April zum neuen Staatsoberhaupt gew�hlt worden.
In dem von Kommunisten dominierten Parlament wurde die Kandidatur des 59-j�hrigen Kommunisten mit 71 von insgesamt 101 Mandaten best�tigt. Der inzwischen aus dem Amt geschiedene fr�here Ministerpr�sident Dumitru Braghis, Vorsitzender des zentristischen Parteienb�ndnisses, konnte lediglich 15 Stimmen auf sich vereinen.
Mit der Wahl Woronins steht erstmals seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder ein erkl�rter Kommunist an der Spitze eines fr�heren Ostblockstaates. In seiner ersten Rede k�ndigte das neue Staatsoberhaupt an, den �bourgeoisen" Posten des Pr�sidenten im Laufe seiner Amtszeit zu beseitigen. Danach widerspreche das Pr�sidentenamt dem Gleichheitsprinzip seiner Partei. Schon heute obliegen jedoch dem Staatschef vornehmlich repr�sentative Aufgaben.
Woronins Amtsantritt bedeutet zugleich das Ende eines �ber mehrere Monate sich hinziehenden Machtkampfes zwischen den Kommunisten und dem bisherigen Amtsinhaber Petru Lucinschi. Zuletzt hatte die Kommunistische Partei bei den Parlamentswahlen am 25. Februar die absolute Mehrheit erringen und ihren Anspruch auf die Abl�sung der reformfreundlichen Regierung von Premier Braghis untermauern k�nnen.
Die Republik Moldau geh�rt zu den �rmsten Staaten Europas, das Bruttosozialprodukt lag 1998 bei 380 US-Dollar. Neben den gravierenden wirtschaftlichen Problemen steht das s�dosteurop�ische Land wegen Nationalit�tenkonflikten seit l�ngerem vor einer inneren Zerrei�probe. So ist die seit 1997 weitgehend autonome Dnestr-Republik im Osten des Landes �berwiegend von Russen und Ukrainern bewohnt. Die autonome Republik Gagausien im S�den des Landes wird hingegen von den Gagausen, einem Turkvolk, besiedelt.
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