Die Bundesdelegiertenkonferenz von B�ndnis 90/Die Gr�nen hat am 9. M�rz in Stuttgart die Bundestagsabgeordnete Claudia Roth (Foto) zur neuen Parteivorsitzenden gew�hlt.
Die Menschenrechtsexpertin, die als einzige Kandidatin zur Wahl stand, wurde mit 91,5 Prozent der Delegiertenstimmen zur neuen Vorsitzenden gew�hlt. Roth, Nachfolgerin der Mitte Januar ins Verbraucher- und Landwirtschaftsministerium gewechselten Renate K�nast, steht damit gemeinsam mit Fritz Kuhn an der Spitze von B�ndnis 90/Die Gr�nen.
Auf dem dreit�gigen Parteitag (9.�11.3.) wurde zudem die vom Bundestagsabgeordneten und Partei-Linken, Hans-Christian Str�bele, geforderte Trennung von Ministeramt und Abgeordnetenmandat beschlossen. Au�erdem fassten die etwa 700 Delegierten einen Beschluss zur Erleichterung der Einwanderung und R�cknahme der Drittstaatenregelung im Grundgesetz, die 1993 im Asylkompromiss verankert worden war. In der Frage der bevorstehenden Castor-Transporte einigten sich die Delegierten auf die Linie des Parteirates, wonach die Partei zwar an Demonstrationen teilnimmt, nicht aber gegen den von der rot-gr�nen Bundesregierung mit den Stromkonzernen ausgehandelten Atomkonsens protestiert.

Roth, Claudia (Deutschland), *Ulm 15. Mai 1955; Vorsitzende von B�ndnis 90/Die Gr�nen

Nach einer Ausbildung zur Dramaturgin arbeitete Roth an den St�dtischen B�hnen in Dortmund, sp�ter wurde sie Managerin der Polit-Rock-Gruppe �Ton Steine Scherben�. Ab 1971 bei den Jungdemokraten t�tig, schloss sie sich 1987 den Gr�nen an und wurde Pressesprecherin der Bundestagsfraktion. 1989 zog sie f�r ihre Partei ins Europ�ische Parlament (EP) ein, wo sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende wurde. 1994 gewann sie erneut � diesmal als Spitzenkandidatin � einen Sitz im EP und setzte in der Folge als Fraktionsvorsitzenden vor allem in der Einwanderungspolitik sowie im Bereich Menschen- und Minderheitenrechte Akzente. Dabei engagierte sie sich vor allem f�r die Rechte der Kurden in der T�rkei. Nachdem sie 1996 eine Kandidatur f�r das damals vakante Amt der Bundessprecherin abgelehnt hatte, griff Roth mit dem Einzug in den Bundestag nach der Wahl 1998 wieder st�rker in die innenpolitischen Diskussionen ein. So erhielt sie den Vorsitz im neu geschaffenen Ausschuss f�r Menschenrechte und humanit�re Hilfe des Deutschen Bundestages. Mit dem Wechsel an die Spitze der Gr�nen will Roth ihr Abgeordnetenmandat niederlegen.
