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Staaten : Afghanistan: Taliban zerst�ren Kulturg�ter
Afghanistan: Taliban zerst�ren Kulturg�ter
2.3.2001

Trotz internationaler Proteste haben die radikalislamischen Taliban in Afghanistan am 1. M�rz mit der systematischen Zerst�rung aller Statuen aus der Zeit des Buddhismus begonnen.

Bereits am Freitag wurden die beiden ber�hmten Buddha-Statuen von Bamian (Foto) beschossen. Bei der Zerst�rung der monumentalen Kunstwerke seien Gesch�tze und Granatwerfer eingesetzt worden, verlautete aus Taliban-Kreisen. Die weltweit einzigartigen Buddha-Figuren stehen auf der UNESCO-Liste f�r das Weltkulturerbe und stammen aus der Zeit, als Bamian eine buddhistische Klostersiedlung war (2. bis 7. Jahrhundert). Der Islam erreichte die Region des heutigen Afghanistan erst im 9. Jahrhundert. Als weitere Orte, an denen Statuen zerst�rt werden sollen, nannte Kulturminister Jamal die Buddha-Sammlung im Nationalmuseum in der Hauptstadt Kabul sowie die Provinzen Herat, Kandahar, Nangarhar und Ghasni.

Die Vernichtung der einzigartigen Kulturg�ter war am 26. Februar von der Geistlichkeit mit der Begr�ndung beschlossen worden, die Statuen verh�hnten Allah. Der Koran verbietet jede Darstellung des Menschen, weil Allah keine Abbilder neben sich duldet. So werden in Afghanistan auch Fotos und Filme als gottlos eingestuft und vernichtet. Die Taliban, deren Regierung bislang nur von Pakistan, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien anerkannt wird, kamen vor f�nf Jahren an die Macht; sie streben die Errichtung eines streng an islamischen Grunds�tzen ausgerichteten Staates an und untersagen in ihrer radikalen Auffassung Frauen die �ffentliche Arbeit und den Schulbesuch.

Gegen die Zerst�rung der zahlreichen fast zweitausend Jahre alten Kulturg�ter hatten die Vereinten Nationen (UN), zahlreiche europ�ische und auch muslimische Staaten protestiert. Unterdessen hat die UN-Organisation UNESCO den ehemaligen franz�sischen Botschafter in Iran, Pierre Lafrance, als Sonderbotschafter nach Afghanistan geschickt, um die Taliban von der weiteren Zerst�rung historischer Statuen abzubringen.

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