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Staaten : Indonesien: Ethnische Unruhen auf Borneo
Indonesien: Ethnische Unruhen auf Borneo
26.2.2001

Auseinandersetzungen zwischen Ureinwohnern und Zuwanderern aus anderen Landesteilen haben in der indonesischen Provinz Zentralkalimantan auf der Insel Borneo bislang �ber 270 Tote gefordert.

Die gewaltt�tigen Zusammenst��e zwischen den einheimischen Dayak und Einwandern von der Insel Madura spielten sich vor allem in der Provinzhauptstadt Palangkaraya und dem etwa 200 Kilometer entfernten Sampit ab. Zahlreiche H�user wurden bei den pogrom-�hnlichen Auseinandersetzungen angez�ndet (Foto), in den Stra�en patrouillierten bewaffnete Dayak-Krieger. Mehrere tausend maduresische Zuwanderer wurden inzwischen von den Sicherheitskr�ften evakuiert. Unterdessen verst�rkte die indonesische Regierung mit der Entsendung eines 650 Mann starkes Elitebatallions die dortigen Streitkr�fte. Damit soll eine weitere Ausbreitung der ethnisch motivierten Gewalt verhindert und die Situation in der Region wieder unter Kontrolle gebracht werden.

Ein Anf�hrer der Dayak, einem fr�heren Kopfj�gervolk, erkl�rte, dass diese alle Zuwanderer t�ten oder aus der Provinz vertreiben wollten. Die Ureinwohner verloren nach der Abholzung riesiger Urwaldgebiete, die anschlie�end in Reisfelder umgewandelt werden sollten und bis heute �dland sind, eine ihrer wichtigsten Einnahmequellen. Zudem finden ihre ungeschriebenen traditionellen Gesetze unter der repressiven Politik der Zentralregierung kaum mehr Ber�cksichtigung.

Ein weiterer Ausl�ser f�r die ethnischen Ausschreitungen sind die Umsiedlungspl�ne der indonesischen Regierung. Im Rahmen des �Trasmigrasi-Programms" verteilt Jakarta Bewohner von den �berv�lkerten Hauptinseln auf weniger besiedelte Au�eninseln. So wurden in den letzten 30 Jahre rund 650.000 Familien von Java, Madura, Bali und Lombok auf andere Inseln umgesiedelt. Bereits im M�rz 1999 waren auf Borneo muslimische Zuwanderer aus Madura das Ziel von Angriffen der christlich-animistischen Ethnie der Dayak, muslimischer Malaien und Chinesen geworden. Dabei waren rund 300 Menschen get�tet und mehr als Zehntausend vertrieben worden.

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