Aktuell
Staaten
Buch
CD-ROM
Wissensquiz
Bücher Tauschbörse


Links


FAQ





Deutschland, Österreich, Schweiz : Sachsen: Biedenkopf entlässt Finanzminister Milbradt
Sachsen: Biedenkopf entlässt Finanzminister Milbradt
30.1.2001

Der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf hat am 30. Januar seinen Finanzminister Georg Milbradt entlassen.

Die Demission des 55-Jährigen, der seit 1990 dem Finanzressort im Freistaat vorsteht, ist der Höhepunkt eines Zerwürfnisses zwischen Biedenkopf und Milbradt. Der Ministerpräsident soll seinen Finanzminister in den vergangenen Tagen als „miserablen Politiker" bezeichnet haben, der einen Fehler nach dem anderen mache, sobald er sein fachpolitisches Terrain verlasse. Nachfolger an der Spitze des Finanzressorts soll der bisherige Chef der Staatskanzlei, Thomas de Maizière, werden.

Milbradt galt nach Biedenkopf als profiliertester Politiker in Sachsen und besaß als Finanzexperte bundesweit, u. a. als Mitglied des Bundesrates und des Vermittlungsausschusses, einen hervorragenden Ruf. Aus diesem Grunde war er bis zuletzt als möglicher Nachfolger Biedenkopfs für das Amt des Ministerpräsidenten im Gespräch. Bereits in der letzten Woche war ein Vertrauter Milbradts bei der Wahl des neuen Fraktionsvorsitzenden am Amtsinhaber und Biedenkopf-Intimus, Fritz Hähle, gescheitert. Seitdem wurde das Verhältnis zwischen Regierungschef und Finanzminister als zerrüttet angesehen.

Der Volkswirt Milbradt war in den achtziger Jahren Stadtkämmerer in Münster, zugleich lehrte er als außerplanmäßiger Professor an der Universität der Stadt. Nach seinem Wechsel in die Sächsische Staatsregierung nach der Wiedervereinigung konnte er 1994 auch einen Abgeordnetensitz im Dresdner Landtag erringen. Seit 1999 ist er zudem stellvertretender CDU-Landesvorsitzender in Sachsen.

Foto: Der geschasste Finanzminister Georg Milbradt

zurück