Der japanische Wirtschaftsminister Fukushiro Nukaga ist am 23. Januar wegen einer Bestechungsaffäre zurückgetreten.
Nukaga hatte zuvor eingeräumt, dass sein Assistent Gelder in Höhe von 15 Millionen Yen (rund 260 000 DM) von der Stiftung KSD erhalten hat. Nachdem er davon erfahre habe, sei das Geld zurückgezahlt worden. Nukaga ist bereits der dritte Minister, der seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Yoshiro Mori vor zehn Monaten seine Demission eingereicht hat. Mori hatte Nukaga erst am 5. Dezember in sein neues Kabinett geholt. Zum Nachfolger Nukagas ernannte Regierungschef Mori noch am Dienstag den früheren Direktor des Wirtschaftsplanungsamts Taro Aso.
Der Rücktritt Nukagas, der als einstiger Hoffnungsträger sogar für die Nachfolge Moris im Gesräch war, gilt als ein weiterer Rückschlag für die von mehreren Skandalen heimgesuchte Regierung Mori und seine Liberaldemokratische Partei (LDP). Die Korruptionsaffäre um die der LDP nahestehenden Stiftung KSD führte bereits zur Verhaftung des LDP-Abgeordneten Takao Koyama sowie zum Rücktritt des Vorsitzenden der Generalversammlung der LDP im Oberhaus, Masakuni Murakami. Im Juli dürfte die LDP für weitere Negativschlagzeilen sorgen: Dann stehen nämlich Wahlen zum Oberhaus an, bei denen die Regierungspartei jüngsten Meinungsumfragen zufolge mit einer schweren Niederlage rechnen muss.
Foto: Schon wieder ein Minister weniger – Premier Mori
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