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Staaten : Demokratische Republik Kongo: Pr�sident Kabila ermordet
Demokratische Republik Kongo: Pr�sident Kabila ermordet
19.1.2001

Der Pr�sident der Demokratischen Republik Kongo, Laurent-D�sir� Kabila, wurde nach Berichten mehrerer europ�ischer Diplomaten am 16. Januar von einem Leibw�chter ermordet.
Der kongolesische Verteidigungsminister Godefroid Tchamlesso best�tigte am 17. Januar auf einer Pressekonferenz w�hrend einer Libyen-Reise den Tod des Pr�sidenten. Kabila sei zwei Stunden nach dem Attentat seinen Schussverletzungen erlegen.
Nachdem bereits am Abend des 16. Januar das belgische und franz�sische Au�enministerium den Tod Kabilas bekanntgegeben hatten, ohne eine Best�tigung der kongolesischen Regierung zu erhalten, erkl�rte der britische Botschafter in Kinshasa, Jim Atkinson, gestern unter Berufung auf absolut vertrauensw�rdige Quellen, dass Kabila von einem Leibw�chter niedergeschossen und sp�ter gestorben sei. �ber den Ablauf der Geschehnisse im Pr�sidentenpalast gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Kabila soll sich mit mehreren Gener�len zu einem Gespr�ch getroffen haben, in dessen Verlauf die Sch�sse fielen. Es hei�t, Kabila habe die Gener�le entlassen.


Kabila, Laurent-D�sir� (Demokratische Republik Kongo), *Moba 27.11. 1939 �Kinshasa 16.1.2001; 1997-2001 Staatspr�sident

Kabila stammt aus der Provinz Shaba, dem fr�heren Katanga. Mitte der 50er-Jahre verlie� er die ehemalige belgische Kolonie und studierte Philosophie in Frankreich (nach anderen Angaben auch in der DDR). Kurz vor der Unabh�ngigkeit der Republik Kongo (dem sp�teren Zaire) im Juni 1960 kehrte er in seine Heimat zur�ck und unterst�tzte den ersten Ministerpr�sidenten Patrice Lumumba. Nach dessen Ermordung 1961 ging er in den Untergrund und versuchte Zaire mit Waffengewalt den Sozialismus zu etablieren. 1965 f�hrte er eine Rebellion in der ostzairischen Ruzizi-Ebene an, die zeitweilig von Ernesto Che Guevara unterst�tzt wurde, scheiterte aber der Armee Mobutu Sese Sekos und ging ins Exil nach Ruanda und Sambia. Als F�hrer der 1967 gegr�ndeten Revolution�ren Volkspartei (PRP) versuchte er wiederholt, Mobutus Truppen zu schlagen, blieb aber erfolglos. Im Oktober 1996 bildete er die Allianz demokratischer Kr�fte zur Befreiung von Kongo-Zaire (AFDL), fiel mit deren bewaffnetem Arm, der Befreiungsarmee von Kongo (ALC), in Zaire ein und eroberte am 17.5. 1997 Kinshasa. Kabila ernannte sich selbst zum Pr�sidenten (am 29.5. vereidigt) und l�ste damit Mobutu ab, der nach 32-j�hriger Herrschaft ins Exil fl�chtete. Er richtete ein pr�sidiales Regierungssystem nach US-Vorbild ein, das ihn mit gro�er Machtf�lle ausstattete, und �bernahm auch das Verteidigungsressort. Das Land benannte er in Demokratische Republik Kongo um und verbot die Parteien.
Nachdem der ebenso wie sein Vorg�nger despotisch regierende Kabila sich mit seinen Verb�ndeten Ruanda und Uganda �berworfen hatte, brach im August 1998 ein Krieg aus, in den auch kongolesische Rebellen eingriffen. Ruandische und ugandische Soldaten und die von ihnen unterst�tzten kongolesischen Rebellen beherrschen inzwischen den Osten und Norden des riesigen Landes. Kabila wurde von Simbabwe, Angola und Namibia milit�risch unterst�tzt. Nach Sch�tzungen der Vereinten Nationen sind allein im Kriegsgebiet seit Ausbruch der K�mpfe rund 1,7 Millionen Menschen gestorben.

Foto: Der ermordete kongolesische Pr�sident Laurent-D�sir� Kabila

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