
Wahid, Abdurrahman (»Gus Dur«) (Indonesien), *Jombang (Ostjava) 4.8. 1940; seit Oktober 1999 Staatspräsident

Aufgewachsen als Sohn einer einflußreichen moslemischen Inellektuellenfamilie; Studium der Arabistik und Literatur in Kairo und Bagdad. Seit 1984 steht der als gemäßigt geltende islamische Reformer an der Spitze der mit 30 Millionen Anhängern einflußreichen Moslem-Bewegung Nahdlatul Ulama (NU), einer vor allem in den ländlichen Gebieten verankerten, eher konservativen Gruppierung. In den Jahren der Suharto-Diktatur geriet er wiederholt mit dem 1998 gestürzten Staatschef in Konflikt, nicht zuletzt, weil Wahid sich immer wieder gegen eine Islamisierung des Staates und seiner Gesetzgebung aussprach. Wahid, der stets für Toleranz und Verständigung uinter den zahlreichen ethnischen Gruppen und Religionen eintrat, gründete im Juli 1998 die Partei des Nationalen Erwachens PKB, die bei den ersten demokratischen Wahlen seit 44 Jahren am 7. Juni 99 mit 12,6% der Stimmen auf dem dritten Rang landete. 1998 erlitt Wahid einen Schlaganfall, der ihn gesundheitlich stark beeinträchtigt.
