Der Großindustrielle Thaksin Shinawatra hat bei den Wahlen zum thailändischen Unterhaus am 6. Januar einen deutlichen Sieg errungen.
Nach inoffiziellen Angaben erhielt der unter Korruptionsverdacht stehende Thaksin mit seiner Partei „Thai Rak Thai" mit rund 255 der insgesamt 500 Sitze die absolute Mehrheit im Parlament. Die bislang regierende Demokratische Partei von Ministerpräsident Chuan Leekpai, der in den vergangenen drei Jahren mit seiner Sechs-Parteien-Koalition das Land nach der Wirtschafts- und Finanzkrise konsolidieren konnte, kam dagegen nur auf 128 Mandate.
Die offizielle Bekanntgabe des Wahlergebnisses wurde wegen Unregelmäßigkeiten bis auf weiteres verschoben. Die Wahlkommission kündigte bereits am Sonntag für die kommenden Wochen Nachwahlen in über 100 Bezirken an. Nach Einschätzung unabhängiger Wahlbeobachter war die Abstimmung begleitet von Stimmenkauf und Betrug, obwohl in der 1997 verabschiedeten Verfassung der traditionelle Stimmenkauf durch Politiker unterbunden werden sollte. Kandidaten, denen Betrug nachgewiesen wird, dürften ihr Mandat verlieren. Auch dem designierten Ministerpräsidenten Thaksin droht die Aberkennung seines Amtes, sollte das Verfassungsgericht der staatlichen Anti-Korruptions-Kommission, die dem Telekom-Tycoon die Verschleierung von Vermögenswerten vorwirft, zustimmen. Ein Urteil hierzu wird innerhalb der nächsten sechs Monate erwartet.
Foto: Übernimmt bald im Königreich Thailand das Steuer – Thaksin Shinawatra
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