Der ungarische Schriftsteller, Soziologe und Psychologe Gy�rgy Konr�d erh�lt 2001 den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Er soll die Auszeichnung am 24. Mai im Kr�nungssaal des Aachener Rathauses entgegennehmen. Das Karlspreis-Direktorium begr�ndete seine Wahl am 16. Dezember mit Konr�ds Engagement f�r das Zusammenwachsen Europas und die Errichtung von offenen Gesellschaften. Konr�d sei durch seine Werke und seine T�tigkeit f�r viele zu einer moralischen Instanz geworden und als solche zu einem Tr�ger des von den Preisstiftern vertretenen Anliegens, der Verst�ndigung der V�lker Europas.
Konr�d, 1933 in Debrecen geboren, verlor den Gro�teil seiner Familienangeh�rigen w�hrend der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten. Bekannt wurde er durch seinen 1969 ver�ffentlichten ersten Roman �Der Besucher�. In den 70er Jahren geriet er mit dem kommunistischen System in Ungarn in Konflikt. Er durfte in Ungarn bis kurz vor dem Umbruch von 1989 nicht publizieren, wurde aber im Westen durch �bersetzte Werke bekannt. Aufsehen sowie Skandal in seiner Heimat erregte die 1978 mit Iv�n Szel�nyi zusammen verfasste Studie �Der Weg der Intellektuellen zur Klassenmacht�. Politische Abhandlungen wie �Die Versuchung der Autonomie� (1980) und �Antipolitik� (1986) begr�ndeten seinen Ruf als eines Vork�mpfers der mitteleurop�ischen Emanzipation. Konr�d war 1990-93 Pr�sident des Internationalen Verbandes der PEN-Klubs. 1991 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Der nach Karl dem Gro�en benannte Preis wird seit 1950 an Menschen und Gremien verliehen, die den Gedanken der europ�ischen Einigung in politischer, wirtschaftlicher und geistiger Beziehung gef�rdert haben.