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Staaten : Rumänien: Iliescu siegt bei Präsidentschaftswahl
Rumänien: Iliescu siegt bei Präsidentschaftswahl
11.12.2000

Bei der Präsidentschaftswahl in in Rumänien am 10. Dezember hat sich der frühere Präsident Ion Iliescu durchsetzen können.

In der Stichwahl setzte sich der Ex-Kommunist Iliescu nach Auszählung von rund 86 Prozent mit 66,69 Prozent der Stimmen gegen den Ultra-Nationalisten Corneliu Vadim Tudor durch; die Wahlbeteiligung lag bei rund 50 Prozent. Die beiden Politiker hatten im ersten Wahlgang am 26. November die Bewerber der ehemaligen Regierungskoalition hinter sich gelassen.

Iliescu, Ion (Rumänien), *Oltenita 3. März 1930; 1990–96 Staatspräsident

Studium der Wassertechnik in Bukarest und Moskau. Iliescu, der sich bereits als Jugendlicher im kommunistischen Jugendverband engagierte, trat 1953 der kommunistischen Partei Rumäniens bei. Parteifunktionärslaufbahn. 1968–84 Mitglied des Zentralkomitees. Er machte schnell als Jugendfunktionär Karriere (1956 Sekretär des ZK der Arbeiterjugend; 1957 Präsident des Studentenverbandes; 1967–71 Erster Sekretär des Jugendverbandes und Jugendminister) und wurde 1971 zum ZK-Sekretär für Propaganda und Erziehung berufen, geriet jedoch ab 1974 zunehmend in Opposition zu Ceausescu und wurde seiner Parteiämter enthoben (1979 bzw. 1980 aus dem Exekutivkomitee und Staatsrat entfernt). Inmitten des blutigen Umsturzes des Ceausescu-Regimes im Dezember 1989 setzte sich Iliescu an die Spitze der Opposition und wurde vom Rat der Front der Nationalen Errettung (FSN) zum provisorischen Staatschef ernannt. In den ersten Präsidentschaftswahlen 1990 wurde er mit überwältigender Mehrheit bestätigt. Die in ihn gesetzten Hoffnungen auf Demokratisierung und nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse erfüllte er jedoch nicht, sodass es zu immer neuen Unruhen kam und Forderungen nach seinem Rücktritt laut wurden. Auch das Ausland blieb angesichts der repressiven Minderheitenpolitik seiner Regierung gegenüber skeptisch. Dennoch konnte sich Iliescu bei den Präsidentschaftswahlen 1992 durchsetzen. 1993 räumte er Versäumnisse bei der Umstrukturierung der Wirtschaft und Gesellschaft ein und bat um dringende wirtschaftliche und technische Unterstützung durch den Westen, die Rumänien in der Folge auch erhielt. 1993 trat Rumänien dem Europarat bei und beantragte die Mitgliedschaft in der EU sowie der NATO. Bei den Präsidentschaftswahlen 1996 unterlag er seinem Herausforderer Emil Constantinescu, der 2000 auf eine erneute Kandidatur verzichtete. Als Kandidat der Sozialdemokratischen Partei (PDSR) gewann Iliescu die Präsidentschaftswahlen vom 10. Dezember 2000.

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