Samuel Schmid von der Schweizerischen Volkspartei ist am 6. Dezember zum Bundesrat gewählt worden. Er wird Nachfolger des am Jahresende ausscheidenden Adolf Ogi (SVP).
Die Vereinigte Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat) entschied sich im sechsten Wahlgang für den Berner Ständerat Samuel Schmid. Samuel Schmid, der der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) angehört und in der Partei dem liberalen Flügel zugerechnet wird, war von der SVP-Fraktion nicht als Kandidat vorgeschlagen worden. Sein härtester Konkurrent bei der Wahl war der Aargauer Nationalrat Ulrich Siegriest (SVP), ebenfalls nicht von seiner Partei als Kandidat vorgeschlagen. Die offiziellen Kandidaten der SVP, Rita Fuhrer und Roland Eberle, hatten nach dem zweiten Wahlgang keine ernsthafte Chance mehr. Damit ist dem starken Mann der SVP. dem Rechtspopulisten Christoph Blocher, eine empfindliche Niederlage zugefügt worden. Schmid wurde von den Fraktionen der FDP und der CVP unterstützt. Erst im letzten Wahlgang schwenkte ein Teil der SVP-Fraktion zu Schmid als dem "kleineren Übel" über.
Zu den Ergebnissen der einzelnen Wahlgänge
Bei der turnusmäßigen Wahl des Bundespräsidenten für das Jahr 2001 wählte die Bundesversammlung mit einem Glanzresultat den Zürcher Sozialdemokrat und amtierenden Vizepräsidenten Moritz Leuenberger. Leuenberger gehört seit 5 Jahren dem Bundesrat an.
Foto: Neuer Bundesrat Samuel Schmid

Schmid, Samuel (Schweiz), *Rüti bei Büren (Bern) 8.1. 1947; seit 2001 Bundesrat


Nach dem Studium der Rechte an der Universität Bern war Schmid kurz bei der eidgenössischen Finanzverwaltung tätig. Danach trat er in ein Anwaltsbüro in Bern ein, seit 1978 führt er ein selbständiges Advokatur- und Notariatsbüro in Lyss. Seit 1998 ist Schmid auch Rechtskonsulent im einem Berner Advokaturbüro; er übt verschiedene Führungsfunktionen in der Wirtschaft und in Wirtschaftsverbänden aus. Samuel Schmid ist Mitglied der Schweizerishen Volkspartei (SVP), war von 1982 bis 1993 Mitglied des Bernischen Grossen Rates, von 1994 bis 1998 Nationalrat und seit 1999 Mitglied des Ständerates. Er ist verheiratet und hat drei Söhne.


Leuenberger, Moritz (Schweiz), *Biel 21.9. 1946; seit 2001 Bundespräsident


Nach dem Studium der Rechte an der Universität Zürich war Leuenberger von 1972 bis 1991 als selbständiger Rechtsanwalt in Zürich tätig. Er trat 1969 der Sozialdemokratischen Partei (SP) bei. 1979 bis 1995 war er Nationalrat, von 1991 bis 1995 Regierungsrat des Kantons Zürich, dort leitete er die Direktionen des Inneren und der Justiz. Am 27.9. 1995 wurde Leuenberger als Nachfolger von Otto Stich in den Bundesrat gewählt. Seit 1. November ist er Vorsteher des Eidgenössischen Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartements (seit 1998 Eidgenösssiches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Moritz Leuenberger ist verheiratet und hat zwei Söhne.
