Gegen den chilenischen Ex-Diktator Augusto Pinochet ist am 1. Dezember �berraschend Anklage wegen Entf�hrung erhoben worden.
Der Untersuchungsrichter Juan Guzm�n, der au�erdem Pinochet unter Hausarrest stellen lie�, erkl�rte, dass er alle n�tigen Unterlagen und Beweise f�r eine Anklage zusammengetragen habe. Danach muss sich Pinochet wegen des Verschwindens von 19 H�ftlingen w�hrend der ersten Monate seiner 17-j�hrigen Herrschaft, die 1990 zu Ende ging, verantworten. Zudem sind gegen den General 177 Strafverfahren wegen Menschenrechtsverletzungen anh�ngig.
Die Anw�lte Pinochets haben unterdessen Rechtsmittel gegen die Anklageerhebung eingelegt. Aus Milit�rkreisen war zu h�ren, dass Heereschef Ricardo Izurieta der Regierung das Missfallen der Streitkr�fte mitgeteilt habe und die Einberufung des Nationalen Sicherheitsrats fordere.
Das Vorgehen der Justiz bezieht sich auf das Geschehen um die so genannte Todeskarawane. Danach wird Pinochet der Mitt�terschaft an der Mordaktion eines Einsatzkommandos angelastet, das nach dem Putsch gegen Allende im September 1973 stattgefunden hat. Dabei wurden 74 H�ftlinge im Norden Chiles aus ihren Zellen gezerrt, gefoltert und danach erschossen; 19 Menschen gelten nach wie vor als vermisst. Nach Guzm�ns Ansicht gelten diese Verschwundenen als Opfer von �qualifizierten Entf�hrungen"; ein Verbrechen, das nach chilenischem Recht nicht verj�hrbar ist. Zudem fallen sie auch nicht unter die Amnestie, die Pinochet im April 1978 r�ckwirkend bis 1973 erlassen hatte.
Das strafrechtliche Vorgehen gegen den 85-J�hrigen geht damit in eine neue Runde. Bereits im August 2000 war die Immunit�t Immunit�t des Ex-Diktators nach l�ngeren Verhandlungen letztinstanzlich aufgehoben worden.
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