Die in Den Haag (Niederlande) am 13. November er�ffnete sechste Konferenz der Vertragsstaaten (VSK) der 1992 auf der UN-Konferenz �ber Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro (Brasilien) unterzeichneten sog. Klimarahmenkonvention ist am 25. November offiziell ohne eine Einigung zu Ende gegangen. Die VSK vertagte sich auf Mai 2001.
Die Umweltminister der 180 teilnehmenden Vertragsstaaten wollten in Den Haag die Umsetzung des 1997 auf der dritten VSK in Kyoto (Japan) angenommenen Klimaschutzprotokolls kl�ren und den Weg f�r seine Ratifizierung ebnen. In dem Protokoll verpflichteten sich die Industriestaaten erstmals auf eine �berpr�fbare Reduzierung der sechs wichtigsten Treibhausgase in der Atmosph�re um durchschnittlich 5,2 Prozent bis zur Budgetperiode 2008-2012. Auf der vierten VSK 1998 in Buenos Aires (Argentinien) wurde vereinbart, wichtige im Kyoto-Protokoll offen gelassene Fragen bis sp�testens zur sechsten VSK in Den Haag zu kl�ren. Das dort vom niederl�ndischen Konferenzvorsitzenden Jan Pronk gesetzte Verhandlungsziel, sich in einer Grundsatzerkl�rung wenigstens auf die Eckpfeiler f�r die Umsetzung der Reduzierung der Treibhausgaskonzentrationen zu einigen, wurde nunmehr verfehlt. Dissens in wichtigen Fragen bestand vor allem zwischen der Europ�ischen Union ((EU)) und der so genannten �Umbrella-Group�, der die USA, Kanada, Australien, Japan, Norwegen, Russland und die Ukraine angeh�ren. Hauptstreitpunkt war die von den USA geforderte Anrechnung von Waldfl�chen auf die zu reduzierende Menge an Treibhausgasen. Dagegen hatte die EU Bedenken vorgebracht.
Damit das Kyoto-Protokoll in Kraft treten kann, muss es von mindestens 55 Staaten ratifiziert werden, darunter Industriestaaten, denen mindestens 55 Prozent der Treibhausgase zugerechnet werden. Die 15 EU-Staaten und Japan haben die Ratifizierung bis zum Jahr 2002 zugesagt. Ohne die Mitwirkung der USA bei der Umsetzung des Kyoto-Protokolls ist dieses jedoch weitgehend nutzlos, da die USA allein f�r etwa 35 Prozent der Treibhausgase innerhalb der Industriestaaten verantwortlich sind.
Die zur VSK zugelassenen gro�en Umweltverb�nde, darunter der Weltnaturfond ((WWF)), Greenpeace und Friends of the Earth ((FOEI)) verurteilten die Haltung der USA. Die EU habe die Schlupfl�cher zur�ckgewiesen, die von den USA ins Spiel gebracht worden seien. Der Fehlschlag von Den Haag sei eine Katastrophe f�r die Menschheit.