Etwa einen Monat nach dem Machtwechsel in Jugoslawien hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) das Land am 1. November per Akklamation neu in die UN aufgenommen. Der UN-Sicherheitsrat hatte sich am 31. Oktober einstimmig für die am 27. Oktober vom neuen jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica beantragte Aufnahme in die UN ausgesprochen.
Jugoslawien gehörte 1945 zu den Gründungsmitgliedern der UN. Die Mitgliedschaft war 1992 nach den so genannten ethnischen Säuberungen im Bosnien-Krieg suspendiert worden. Auch die neue Bundesrepublik Jugoslawien unter Präsident Slobodan Milosevic hatte den UN-Sitz nicht zurückerhalten. Der Sicherheitsrat hatte 1992 entschieden, das nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats nur noch aus den Teilrepubliken Serbien und Montenegro bestehende Jugoslawien könne nicht automatisch die Rechte aus der Mitgliedschaft der früheren Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien übernehmen. Unter dem inzwischen gestürzten Präsidenten Milosevic hatte Jugoslawien lediglich einen diplomatischen Vertreter bei den UN, der zu Pressekonferenzen eingeladen und Dokumente verteilen konnte. In der Generalversammlung und anderen UN-Gremien war er allerdings nicht zugelassen.
Derzeit gehören den UN 189 Mitglieder an. Lediglich die Republik China (Taiwan), die Sahara (DARS), die Schweiz und Vatikanstadt sind noch nicht beigetreten.
(Homepage: www.un.org)