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Kulturpreise : Friedensnobelpreis an Kim Dae-jung
Friedensnobelpreis an Kim Dae-jung
13.10.2000

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an den südkoreanischen Staatspräsidenten Kim Dae-jung. Dies teilte das Nobelkomitee am 13. Oktober in Oslo mit.

Das Komitee begründete die Preisvergabe mit Kims Wirken für Demokratie und Menschenrechte in seiner Heimat und in Südostasien. Besonders wurde sein Engagement zur Verbesserung der Beziehungen seines Landes zu Nordkorea hervorgehoben.

Der Nobelpreis ist mit umgerechnet 2,1 Millionen DM dotiert und wird traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, in der norwegischen Hauptstadt Oslo überreicht.

Kim Dae-jung(Republik Korea), *Hugwang-Ri 3.12. 1925; seit 1998 Staatspräsident

Nach dem High-School-Abschluss begann er seine politische Karriere in der Unabhängigkeitsphase von 1945. In den 60er-Jahren studierte er Business Administration in Seoul. 1961 erstmals ins Parlament gewählt, unterlag er bei den Präsidentschaftswahlen 1971 nur knapp Diktator General Park Chung-hee. Im Oktober 1972, wenige Tage vor Verhängung des Kriegsrechts, verließ er das Land und wurde im Exil in Japan zum Führer der Opposition. 1973 wurde er in Tokyo von Agenten des südkoreanischen Geheimdienstes entführt, kam aber durch Intervention des CIA wieder frei und wurde unter Hausarrest gestellt. Wegen Verstoßes gegen die Notstandsverordnung der Junta wurde er im März 1976 verhaftet und zu fünf Jahren Haft bei Aberkennung der Bürgerrechte verurteilt. Im Dezember 1978 wurde er entlassen, stand bis Ende 1979 aber erneut unter Hausarrest. Nach den blutigen Unruhen in der Provinz Kwanju wurde er unter dem Präsidenten Chun Doo-hwan 1980 wegen Verschwörung vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt, später wurde die Strafe in eine zwanzigjährige Haftstrafe umgewandelt. Ende 1982 kam er überraschend frei und durfte in die USA ausreisen. 1983/84 Visiting Fellow am Center for International Affairs der Harvard-Universität in Cambridge. Mitte der 80er-Jahre kehrte er in seine Heimat zurück und wurde sofort wiederum unter Hausarrest gestellt, der erst im Juli 1987 wieder aufgehoben wurde. Nach der einsetzenden Demokratisierung des Landes bewarb sich Kim 1987 und 1992 erneut vergeblich um die Präsidentschaft. Im vierten Anlauf gewann er am 18.12. 1997 mit einem Bündnis seiner Partei, dem National-Kongress für neue Politik (NCNP), mit den Vereinigten Liberal-Demokraten (ULD) von Kim Jong-pil die Präsidentschaftswahlen und wurde am 25.2. 1998 als Nachfolger von Kim Young-sam als neuer Präsident vereidigt. Als erster Staatschef Südkoreas reiste Kim Dae-jung vom 13.–15.6. 2000 zu einem historischen Gipfeltreffen mit seinem Kollegen aus dem kommunistischen Norden, Kim Jong-il nach Pjöngjang.

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