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Staaten : Sri Lanka: Sieg der Regierungspartei
Sri Lanka: Sieg der Regierungspartei
12.10.2000

Die Parlamentswahlen vom 10. Oktober in Sri Lanka hat die regierende People's Alliance (PA) von Präsidentin Kumaratunga mit knapper Mehrheit gewonnen.
Nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen erhielt sie 88 der 168 direkt zu vergebenden Mandate. Bei den letzten Wahlen 1994 hatte sie noch 105 Sitze erhalten. Die regierende Neun-Parteien-Allianz, der neben der der Freiheitspartei SLFP der Präsidentin kleinere tamilische und muslimische Parteien angehören, verfehlte klar die angestrebte Zweidrittelmehrheit. Damit sinken die Chancen Kumaratungas, ihr erklärtes Wahlziel - eine Autonomie-Regelung für die tamilischen Gebiete - in der Verfassung zu verankern.
Die oppositionelle United National Party (UNP) konnte 72 Mandate gewinnen (1994: 94 Sitze). Von den insgesamt 225 Sitzen des srilankischen Parlaments werden 57 Sitze den Parteien proportional zu ihrem Stimmenanteil in den Wahlbezirken und zum nationalen Wähleranteil zugewiesen. Wahlberechtigt waren 12 Millionen Srilanker. Die Wahlbeteiligung lag bei 75 Prozent. Das amtliche Endergebnis wird am 12. Oktober erwartet.
Überschattet wurde der Wahlgang von zahlreichen Gewalttaten. Insgesamt kamen bei Ausschreitungen und Anschlägen 54 Menschen ums Leben, über 100 wurden verletzt. Auslöser der Unruhen waren gegenseitige Vorwürfe der Wahlfälschung. Die von der Regierung eingesetzte Wahlkommission wird von den Oppositionsparteien der massiven Wahlbeeinflussung beschuldigt.

Kumaratunga, Chandrika Bandaranaike (Sri Lanka), *Athenegalle 29._6. 1945; seit 1994 Staatspräsidentin

Tochter von Eltern, die beide das Amt des Premierministers innehatten (ihr Vater Solomon Bandaranaike 1956-59, ihre Mutter Sirimawo B. 1960-65 und 1970-77). Studium der Soziologie an der Pariser Sorbonne. Nach der Ermordung ihres Ehemannes Vijaya Kumuratunga durch politische Extremisten kurze Zeit im Exil in London. Im parteiinternen Machtkampf um die Vorherrschaft in der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) setzte sie sich gegen ihre Mutter Sirimawo Bandaranaike durch und gewann mit der oppositionellen People's Alliance, angeführt von der SLFP, die Parlamentswahlen am 16.8. 1994; am 19.8. wurde sie als Premierministerin vereidigt. Aus den Präsidentschaftswahlen vom 9.11. ging sie als Siegerin hervor und wurde am 13.11. das erste weibliche Staatsoberhaupt ihres Landes. Nachfolgerin als Premierministerin wurde ihre Mutter Sirimawo Bandaranaike (17.4.1916-10.10.2000). Bei den Präsidentschaftswahlen am 21.12. 1999 wurde Kumaratunga mit 51 % der Stimmen wiedergewählt.

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