Der Generalsekret�r der Vereinten Nationen (UN), Kofi Annan, hat bei der Er�ffnung des dreit�gigen UN-Millenniumgipfels in New York am 6. September die Staats- und Regierungschefs der 150 Teilnehmerstaaten dazu aufgerufen, gegen das Elend und die Not in der Welt anzuk�mpfen. Die Gipfelteilnehmer wollen innerhalb von drei Tagen die Hauptaufgaben der UN im 21. Jahrhundert festlegen und konkrete Ziele im Kampf gegen Armut, Krankheit und Analphabetentum formulieren.
Am ersten Tag des hat es zahlreiche bilaterale Treffen der Regierungschefs gegeben. Unter anderem ging es um den Nahost-Friedensprozess. US-Pr�sident Bill Clinton konnte in getrennten Gespr�chen mit dem israelischen Ministerpr�sidenten Ehud Barak und dem Pr�sidenten der Pal�stinensischen Autonomiebeh�rde, Yassir Arafat keinen entscheidenden Durchbruch im Nahost-Friedensprozess erzielen. Diese hatten sich zuvor in ihren Reden vor der Gipfelkonferenz zur Fortsetzung des Friedensprozesses bekannt. Clinton �u�erte in seiner Rede vor der Konferenz die �berzeugung, dass es eine Chance f�r einen Friedensschluss im Nahen Osten gebe.
In einem Gespr�ch zwischen dem russischen Pr�sidenten Wladimir Putin und dem deutschen Kanzler Gerhard Schr�der, soll Putin seine Unterst�tzung f�r das deutsche Bestreben nach einem st�ndigen Sitz im UN-Sicherheitsrat signalisiert haben. In seiner Ansprache vor den Gipfelteilnehmern hatte der Bundeskanzler unter anderem erkl�rt, aus Erfolgen wie Misserfolgen der j�ngsten Friedensmissionen der UN m�ssten Konsequenzen gezogen werden. Besonders wichtig sei dabei eine Reform des Sicherheitsrats. Bei einer Erweiterung des Kreises der f�nf st�ndigen Mitglieder des Gremiums sei Deutschland zur �bernahme entsprechender Verantwortung bereit.
US-Pr�sident Clinton forderte den russischen Pr�sidenten Putin bei einem Treffen auf, sich zu Verhandlungen �ber strategische Verteidigungssysteme bereit zu erkl�ren. Dieser hingegen lehnte eine �nderung des 1972 geschlossenen Vertrags �ber die Raketenabwehrsysteme ABM (Anti Ballistic Missile Treaty) ab, der den US-Pl�nen f�r ein neues Raketenabwehrsystem NMD (National Missile Defense) im Weg steht.
Der Parlamentspr�sident der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nord-Korea), Kim Yong-nam, der in seiner gegenw�rtigen Rolle zugleich als Staatsoberhaupt fungiert, hat seine Teilnahme am UN-Gipfel abgesagt, nachdem er sich bei einem Zwischenstopp auf dem Frankfurter Flughafen einer Leibesvisitation durch US-Sicherheitsbeamte unterziehen sollte, als er und seine Delegation zur Weiterreise nach New York an Bord einer Maschine der US-Gesellschaft American Airlines gehen wollten. Dies sei damit begr�ndet worden, dass es sich bei Nordkorea um einen "Schurkenstaat" handele. Ein Beamter des US-Au�enministeriums in Washington best�tigte den Vorfall und sprach sein Bedauern aus. Die nordkoreanische Delegation trat mit einer Maschine der deutschen Lufthansa die R�ckreise �ber Peking an.
Unmittlebar vor dem Millenniumsgipfel wurde am 5. September in New York die 55. UN-Generalversammlung er�ffnet. Sie wird sich in den kommenden Monaten mit �ber 150 Themen befassen, als deren wichtigste die Bem�hungen um die weltweite Abr�stung von Atomwaffen, die Bek�mpfung der Armut, Schuldenerl�sse f�r die �rmsten L�nder, verbesserter Umweltschutz sowie die Reform der Weltorganisation gelten.
Bei der Er�ffnung wurde der ehemalige finnische Ministerpr�sident (1987-91), Harri Holkeri, zum Pr�sidenten der Generalversammlung gew�hlt. Er l�st den Au�enminister von Namibia, Theo-Ben Gurirab in diesem Amt ab. Au�erdem wurde Tuvalu offiziell als 189. Mitgliedstaat aufgenommen, nachdem der UN-Sicherheitsrat am 17. Februar f�r die Aufnahme des Inselstaats gestimmt hatte.
Foto: UN-Generalsekret�r Kofi Annan
(Homepage: www.un.org)