Das auf dem Gipfeltreffen der Entwicklungsgemeinschaft des S�dlichen Afrika (SADC) am 6. und 7. August 2000 in Windhoek (Namibia) beschlossene Abkommen �ber die schrittweise Schaffung einer Zollunion zwischen elf der 14 SADC-Mitgliedstaaten ist am 1. September in Kraft getreten.
Die SADC mit einem Markt von 200 Millionen Menschen will bis zum 2008 etwa 85 % der Z�lle auf 12000 Produkte aufheben und im Jahr 2012 eine Zollunion bilden. S�dafrika wird seine Z�lle dabei rascher als die anderen Staaten senken, um seinen hohen Au�enhandels�berschuss abzubauen. So hebt S�dafrika bereits zum 1. September alle Z�lle unter 17 % gegen�ber anderen SADC-Mitgliedstaaten auf. Mit seinen vier Nachbarn Namibia, Lesotho, Swaziland und Botsuana ist S�dafrika bereits seit 1970 in der S�dafrikanischen Zollunion (SACU) verbunden. Gegenw�rtig f�hrt S�dafrika Waren im Wert von umgerechnet 5,7 Milliarden DM in andere SADC-L�nder aus, diese exportieren lediglich Waren im Wert von insgesamt 800 Millionen nach S�dafrika.
Das bereits 1996 vereinbarte Freihandelsabkommen soll die SADC-Mitglieder in der globalen Weltwirtschaft konkurrenzf�higer machen und den Handel im s�dlichen Afrika beschleunigen. Langfristig soll es helfen, die Armut in der Region zu bek�mpfen. Von den 14 SADC-Mitgliedstaaten haben elf das Freihandelsabkommen ratifiziert: Botsuana, Lesotho, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Seychellen, Simbabwe S�dafrika, Swasiland und Tansania. Angola und die DR Kongo sind dem Vertragswerk kriegsbedingt ferngeblieben. Sambia will Anfang 2001 beitreten.
Das Gelingen des Freihandelsprojekts h�ngt vor allem von einer erfolgreichen Abstimmung der Wirtschaftspolitik in der Region ab. Probleme bei der Umsetzung werden die sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Systeme und Entwicklungsstadien der SADC-Staaten sowie das wirtschaftliche Gewicht der 1994 beigetretenen Republik S�dafrika bereiten, deren Wirtschaftskraft dreimal so gro� ist wie die der �brigen SADC-Staaten zusammen. Ein zu rascher Zollabbau k�nnte nicht nur negative Auswirkungen auf die Wirtschaft der einzelnen L�nder haben, die noch nicht auf einen sch�rferen Wettbewerb vorbereitet sind, sondern auch auf die Staatseinnahmen aus Z�llen und Steuern. Allein die Inflationsrate von S�dafrika liegt bei unter 10 %, in Simbabwe dagegen bei �ber 50 %. Die Wirtschaftskraft Simbabwes, der zweitst�rksten Wirtschaft der Region, betr�gt lediglich 3 % der Wirtschaftsleistung S�dafrikas.
Der 1980 zur Koordinierung der Entwicklung im s�dlichen Afrika gegr�ndeten SADC (Southern African Development Community) geh�ren heute 14 Staaten der Region an. Den Vorsitz hat der namibische Pr�sident Samuel Danien Nujoma.
(Homepage: www.sadcreview.com)