Drei Wochen nach seinem Wahlsieg wurde am 19. August der venezolanische Präsident Hugo Chávez Frías in der Hauptstadt Caracas vereidigt.

In seiner Antrittsrede vor dem Parlament kündigte Chávez an, dass er seine soziale Revolution für die Armen weiter vorantreiben werde. Die Vorstellung des neuen Kabinettes soll noch diese Woche erfolgen. Zum Festakt waren keine ausländischen Staatsoberhäupter angereist. Chávez hatte kürzlich mit seinem Besuch des irakischen Staatschef Saddam Hussein internationale Kritik auf sich gezogen.

Präsident Chávez hatte sich bei den Wahlen am 30. Juli gegen den parteilosen Kandidaten Francisco Arias Cárdenas durchsetzen können. Die Neuwahlen waren notwendig geworden, nachdem Chávez am 16. Dezember des vergangenen Jahres eine Verfassungsreform durchgesetzt hatte. Chávez, der seit dem 2. Februar 1999 regiert, sicherte sich somit eine sechsjährige Amtszeit bis zum Jahr 2006.

Chávez Frías, Hugo (Venezuela), *Sabaneta 28.7.1954; seit 1999 Staatspräsident

Nach dem Besuch der Militärschule und des Studiums der Politikwissenschaft und der Geschichte schlug er eine Laufbahn als Berufsoffizier ein. Als Oberst der Fallschirmspringer unternahm er am 4.2.1992 einen missglückten Putsch gegen Präsident Carlos Andrés Perez. Nach zwei Jahren im Gefängnis wurde er 1994 von dessen Nachfolger Rafael Caldera amnestiert. Als Vorsitzender des Parteienbündnisses Patriotischer Pol (PP), das als stärkste Kraft aus den Parlamentswahlen im Nov. 1998 hervorging, wurde Chávez am 6.12. zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Mit seinem Amtsantritt am 2.2.1999 endeten 40 Jahre Parteienherrschaft in Venezuela. Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung am 25.7.1999 errang er mit dem PP einen überwältigenden Sieg. Auch bei den Präsidentschaftwahlen am 30.7. 2000 konnte er einen großen Stimmenvorsprung verbuchen.

(Internet: www.venezuela.gov.ve)

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