Der Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba, einer der konservativsten Repräsentanten der deutschen katholischen Kirche, ist in der Nacht zum 23. Juli im Alter von 70 Jahren an Herzversagen gestorben.
Der in Berlin geborene Dyba wurde 1959 in Köln zum Priester geweiht. Nach zweijähriger Tätigkeit als Kaplan in Köln-Junkersdorf und Wuppertal-Barmen wurde er nach Rom entsandt, wo er in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls eintrat. 1983 wurde Dyba, seit 1979 Erzbischof, von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Fulda ernannt.
Dyba war ein scharfer Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen sowie kompromissloser Kritiker einer Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften; damit war er auch in der eigenen Kirche auf heftige Kritik gestoßen. Erst am 17. Juli kündigte er seinen Rückzug aus dem Amt des Militärbischofs für die Soldaten der Bundeswehr, das ihm der Papst 1990 übertragen hatte, aus gesundheitlichen Gründen an.