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Staaten : Syrien: Baschar al-Assad als neuer Staatspräsident vereidigt
Syrien: Baschar al-Assad als neuer Staatspräsident vereidigt
17.7.2000

Der Sohn des verstorbenen syrischen Präsidenten Hafez al-Assad, Baschar al-Assad, ist am 17. Juli als neues Staatsoberhaupt vereidigt worden.

Nach seiner Vereidigung im Parlament erklärte der neue Präsident in seiner Antrittsrede, die Rückgabe der von Israel besetzten Golanhöhen sei ein vordringliches Ziel. Zugleich lehnte der 34-Jährige die Einführung der Demokratie nach westlichem Muster in Syrien ab.

Assad, Baschar al- (Syrien), *1965; seit 17.7. 2000 Staatspräsident

Sohn des langjährigen Staatspräsidenten Hafez al-Assad und wie dieser Angehöriger der alawitischen Minderheit. Zunächst in Damaskus, dann in Großbritannien zum Augenarzt ausgebildet, kehrte er 1994 nach dem Tod seines Bruders Basil, den der Vater zum Nachfolger erkoren hatte, nach Syrien zurück. Danach absolvierte er die Militärakademie, war Kommandant der Präsidentengarde und übernahm diplomatische Aufgaben; er baute v.a. die engen Kontakte zum Nachbarland Libanon aus, in dem Syrien als Schutzmacht eine entscheidende Rolle spielt. Von seinem Vater systematisch als politischer Nachfolger aufgebaut, forderte er für das Land mehr Offenheit und ein wirksameres Vorgehen gegen Korruption. Als Vorsitzender der syrischen Computer-Gesellschaft versuchte er die Verbreitung des Internets voranzutreiben. Unmittelbar nach dem Tod seines Vaters am 10.6. 2000 ebnete ihm das Parlament durch eine Verfassungsänderung, durch die das Mindestalter des Präsidenten von 40 auf 34 Jahre gesenkt wurde, den Weg an die Macht. Zugleich wurde er zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte im Rang eines Brigadegenerals ernannt. Die regierende Baath-Partei wählte ihn am 18.6. einstimmig zum Generalsekretär und nominierte ihn für die Präsidentschaft. Bei einem Referendum am 10.7. wurde er mit 97,3% der Stimmen zum Präsidenten gewählt und am 17.7. vereidigt. Assad gilt als Hoffnungsträger, auch für den Fortgang des Nahost-Friedensprozesses.

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