Die 36. Gipfelkonferenz der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) am 11. und 12. Juli in Lom� (Togo) hat der Bildung einer Afrikanischen Union mit eigenem Parlament und Gerichtshof grunds�tzlich zugestimmt.
Die an der Konferenz teilnehmenden Staatspr�sidenten verabschiedeten eine 33 Artikel umfassende Gr�ndungsakte. Prinzipien sind unter anderem die Souver�nit�t von Staaten, die Respektierung von Grenzen und die Achtung der Menschenrechte. Sitz der Union soll Addis Abeba (�thiopien) werden. Dar�ber hinaus soll eine gemeinsame Verteidigungspolitik formuliert werden. Die Gr�ndungsakte tritt in Kraft, wenn zwei Drittel der OAU-Mitgliedstaaten das Dokument ratifiziert haben.
Von der Bildung einer Afrikanischen Union erhoffen sich die Staatschefs eine Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen sowie ein politisches Zusammenwachsen des Kontinents
Die Gr�ndungsakte f�r eine Staatenunion geht auf eine Initiative des libyschen Revolutionsf�hrers Muammar al-Gaddafi zur�ck, die auf einem Sondergipfel in Sirte (Libyen) vom 6. bis 9. September 1999 beraten wurde.
Zum neuen OAU-Vorsitzenden wurde turnusgem�� Togos Pr�sident Gnassingb� Eyad�ma gew�hlt, der sein Land seit 1967 diktatorisch beherrscht.
Der aus Ghana stammende UN-Generalsekret�r Kofi Annan hatte zuvor die Staatschefs scharf kritisiert und sie f�r die schweren Probleme auf dem Kontinent verantwortlich gemacht: Afrika habe seit Jahrzehnten seine Aufgaben schlecht erledigt und leide nun an den Folgen dieser verfehlten Politik.
An dem Gipfeltreffen nahmen nur rund 30 Staatschefs teil. Die OAU hat 53 Mitglieder. Mehrere Pr�sidenten boykottierten die Konferenz u.a. wegen dem auf dem Gipfel vorgesehenen Diskussionspunkt, wie mit dem illegalen Diamantenhandel umgegangen werden soll, mit dem einige Kriege in Afrika finanziert werden. So die Pr�sidenten von Angola, Kongo (DR) und Liberia, die in den illegalen Diamantenhandel verwickelt sind, aber auch die von Guinea, Namibia und Simbabwe.
Alle bisherigen Einigungsbem�hungen der OAU sind gescheitert, so z.B der 1980 verabschiedete Aktionsplan von Lagos �ber die Errichtung einer Gesamtafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft bis zum Jahr 2000. Auch der 1991 unterzeichnete Vertrag �ber die Schaffung der Afrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (AEC) in sechs Etappen bis 2025 d�rfte ohne reelle Chance bleiben.