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Internationale Organisationen : G-15: Gipfelkonferenz in Kairo
G-15: Gipfelkonferenz in Kairo
20.6.2000

Die in der G-15-Gruppe vertretenen 19 wichtigsten Entwicklungsländer Afrikas, Asiens und Lateinamerikas haben auf ihrem Gipfeltreffen in Kairo (Ägypten) am 19. und 20. Juni einen fairen Anteil an der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung gefordert.

Zu Beginn des Gipfeltreffens erklärte der ägyptische Staatspräsident Mohamed Hosni Mubarak, insbesondere durch den Technologietransfer ließen sich die Lücken zwischen Entwicklungsländern und den führenden Industrienationen schließen. Er kritisierte die immer größer werdende Schere zwischen armen und reichen Nationen und rief die Entwicklungsländer dazu auf, mit Solidarität, wirtschaftlicher Zusammenarbeit und besserer Abstimmung untereinander auf die globalen Herausforderungen zu reagieren.

Im Namen der afrikanischen Staaten forderte der nigerianische Staats- und Regierungschef Olusegun Obasanjo die Geberländer auf, den Staaten Afrikas die Schulden zu erlassen. Diese müssten derzeit 40 Prozent der Staatsausgaben für den Schuldendienst aufbringen. Aus seiner Sicht habe die Globalisierung Afrika weiter an den Rand gedrückt.

Der Premierminister von Jamaica, Percival J. Patterson, warnte davor, zu "den alten Tagen der Herrschaft des Nordens und des arroganten Machtgebrauchs" zurückzukehren. Die Staaten Lateinamerikas seien nicht zufrieden mit den neuen Prinzipien der Weltwirtschaft.

In der Abschlusserklärung werden die Geberländer aufgefordert, ihre Finanzhilfen zu verstärken. Außerdem sollten sich die Mitgliedsländer untereinander Vorzugsbehandlungen einräumen, um Wirtschaft und Handel anzukurbeln. Die 19 Mitgliedstaaten verlangen auch einen großen Anteil am Technologietransfer sowie Vorzugsbehandlung bei internationalen Handelsabkommen; dabei insbesondere in der Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor. Eine gerechtere Weltordnung sei notwendig, um die negativen Auswirkungen der Globalisierung aufzufangen. In den zumeist armen Ländern des Südens sei rund eine Milliarde Menschen arbeitslos.

Die G-15-Gruppe wurde 1989 in Belgrad als Gegengewicht zu den führenden Industrienationen gebildet und inzwischen um zwei weitere Staaten erweitert. Ihr gehören Ägypten, Algerien, Argentinien, Brasilien, Chile, Indien, Indonesien, Jamaika, Kenia, Malaysia, Mexiko, Nigeria, Peru, Senegal, Sri Lanka, Simbabwe und Venezuela an. In den G-15-Ländern lebt rund ein Drittel der Weltbevölkerung. Dennoch sind die bislang 17 Mitgliedstaaten nur mit rund zehn Prozent am Welthandel beteiligt. Iran und Kolumbien wurden jetzt als neue Mitglieder aufgenommen. Damit wuchs der Zusammenschluss auf 19 Mitglieder an. Das nächste Gipfeltreffen soll im Jahr 2001 in Indonesien stattfinden.

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