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Staaten : Nordkorea/S�dkorea: Erstes Gipfeltreffen
Nordkorea/S�dkorea: Erstes Gipfeltreffen
15.6.2000

Die Staatschefs der beiden koreanischen Staaten, der s�dkoreaische Staatschef Kim Dae jung und sein nordkoreanische Amtskollege Kim Jong il, haben w�hrend ihres Gipfeltreffens am 13. und 14. Juni im nordkoreanischen Pj�ngjang ein umfassendes Abkommen unterzeichnet, das die Wiedervereinigung beider Staaten als Fernziel festschreibt.

Kim Dae Jungs Besuch war das erste direkte Treffen eines s�dkoreanischen Staatsoberhaupts mit seinem Kollegen aus dem kommunistischen Nordkorea. Zur s�dkoreanischen Delegation geh�ren neben den Ministern f�r Finanzen, Einheit und Tourismus sowie 130 Beamten auch die Leiter gro�er Konzerne und 50 s�dkoreanische Journalisten.

In mehrst�ndigen Verhandlungen n�herten sich die beiden Staatschefs auch in Fragen der Familienzusammenf�hrung und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und des Spannungsabbaus an. Weitere Einzelheiten �ber die Gespr�che oder das Abkommen wurden nicht gemacht.

Bereits 1972 hatten sich beide Staaten auf eine gemeinsame Erkl�rung und 1992 auf ein Grundsatzabkommen geeinigt, ohne dass dies zu einem Abbau des gegenseitigen Misstrauens gef�hrt h�tte.

Nach mehr als einem halben Jahrhundert von Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich die Staatschefs S�d- und Nordkoreas erstmals auf vertrauensbildende Ma�nahmen und Schritte zur m�glichen Wiedervereinigung geeinigt. Zum Abschluss ihres historischen Gipfeltreffens in Pj�ngjang k�ndigten beide Seiten am Abend des 14. Juni in einer F�nf-Punkte-Erkl�rung die Zusammenf�hrung getrennter Familien und den Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation an. Au�erdem vereinbarten sie einen Gegenbesuch in Seoul.

Die Gemeinsame Erkl�rung enthielt jedoch keinen Hinweis auf sensible Fragen wie die nordkoreanische Raketenentwicklung und Pj�ngjangs bisherige Forderung nach einem Abzug der US-Truppen aus S�dkorea. "Sicherlich ist ein Abbau der Spannungen erforderlich, doch was die m�gliche Raketenbedrohung (Nordkoreas) angeht, habe ich nichts gesehen, was diese aufheben kann", sagte der Sprecher des US- Au�enministeriums, Richard Boucher, zum Abschluss des Korea-Gipfels.

Als Gegenleistung f�r umfassende Aufbauhilfen verlangte Seoul bislang in �bereinstimmung mit den USA von Nordkorea den Verzicht auf den Bau von Langstreckenraketen und die Einhaltung gegebener Versprechen zum Stopp seines umstrittenen Atomprogramms. Neben dem wirtschaftlichen Niedergang k�mpfte Nordkorea in den vergangenen Jahren mit den Folgen einer erheblichen Versorgungskrise.

In ihrer Erkl�rung wiesen beide Koreas auf die Notwendigkeit des eigenst�ndigen Wegs zur Wiedererlangung der nationalen Einheit hin: Das koreanische Volk sei eins: Wir haben ein gemeinsames Schicksal, sagte der s�dkoreanische Pr�sident. "Das Schicksal unseres Volkes muss durch uns geschmiedet werden." Der Besucheraustausch von Familien aus beiden Teilen der Halbinsel soll laut Erkl�rung im August beginnen. Die Familienzusammenf�hrung hatte der s�dkoreanische Pr�sident zu einer der obersten Priorit�ten w�hrend seines Besuchs in Pj�ngjang gemacht.

Seit dem Ende des Korea-Kriegs (1950-53) befinden sich beide Koreas immer noch im Kriegszustand. Die Unterzeichnung eines Grundlagenvertrags �ber Auss�hnung und Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten im Dezember 1991 galt bereits als Durchbruch. Doch wurde dessen Umsetzung durch die fortgesetzten Spannungen auf der Halbinsel stets behindert.

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