Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat am 24. Mai bekannt gegeben, dass der Generalinspekteur der Bundeswehr, Hans Peter von Kirchbach zum 30. Juni vorzeitig in den einstweiligen Ruhestand versetzt wird. Zu den Gründen von Kirchbachs Rücktritt wollte sich Scharping nicht äußern. In den vergangen Wochen hatte es aber Berichte über Spannungen zwischen den beiden gegeben.
Nachfolger Kirchbachs wird der bisherige Planungschef im Bundesverteidigungsministerium, General Harald Kujat.
Scharping begründete den Wechsel mit den Herausforderungen der anstehenden Bundeswehrreform. Ein solcher Veränderungsprozess bedürfe klarer Führung und personeller Kontinuität. In der Sitzung des Bundeskabinetts am 24. Mai kam es zu Meinungsverschiedenheiten über den Zeitplan der Bundeswehrreform.
Die vom früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker geleitete Kommission zur Reform der deutschen Streitkräfte, der zuletzt 19 Experten angehörten, war zu der Ansicht gelangt, dass die Bundeswehr derzeit "zu groß, falsch zusammengesetzt und zunehmend unmodern" sei. Sie habe in ihrer heutigen Form "keine Zukunft".