Der japanische Ministerpräsident Yoshiro Mori hat am 2. Juni das Unterhaus des Parlaments aufgelöst. Neuwahlen finden am 25. Juni statt. Beobachter rechnen nicht damit, dass die regierende Dreier-Koalition ihre Mehrheit verliert. Sie hatte zuvor eine Abstimmung über einen Misstrauensantrag der Opposition gegen Mori im Unterhaus verhindert. Anlass war Moris Äußerung vor shintoistischen Politikern, Japan sei "ein Götterland mit dem Kaiser im Zentrum". Die Opposition sieht darin eine Verleugnung der Verfassung, nach der die Macht beim Volke liegt.
Einer Umfrage zufolge findet Mori nur noch bei 12,5 Prozent der Bevölkerung Unterstützung. Auch innerhalb seiner eigenen Liberaldemokratischen Partei (LDP) ist man auf Distanz zu ihm gegangen. Er war erst am 5. April zum Nachfolger des kürzlich verstorbenen Keizo Obuchi bestimmt worden. Moris Liberaldemokratische Partei (LDP) koaliert mit der kleineren Konservativen Partei sowie der Komeito, politischer Arm der neo-buddhistischen Massenorganisation Soka Gakkai.
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