Die türkische Regierungskoalition hat sich am 24. April auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten geeinigt. Das Bündnis will den Vorsitzenden des Verfassungsgerichtes, Ahmet Necdet Sezer, für die Nachfolge des scheidenden Präsidenten Süleyman Demirel ins Rennen schicken.
Nach der Regierungskoalition signalisierte auch die Opposition am 25. April ihre Unterstützung für Sezer. Der 59-jährige Verfassungsrichter nahm die Nominierung an. In seiner bisherigen Amtszeit setzte er sich u.a. für eine weitere Demokratisierung der Türkei ein.
In der ersten Abstimmungsrunde im Parlament am 27. April erhielt Sezer 281 von 550 Stimmen, verfehlte damit aber die notwendige Zweidrittelmehrheit. Auch bei dem am 1. Mai stattfindenden zweiten Wahlgang ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, in der dritten Runde reicht die einfache Mehrheit von 276 Stimmen. Neben Sezer hatten neun weitere Bewerber ihre Kandidatur angekündigt, drei davon hatten sich kurz vor der Wahl zurückgezogen. Den zweiten Platz belegte mit 61 Stimmen der Kandidat der Islamisten, Nevzat Yalcintas, gefolgt von Parlamentspräsident Yildirim Akbulut mit 58 Stimmen.
Die Amtszeit des amtierenden Präsidenten Demirel läuft am 16. Mai ab. Bis dahin muss sein Nachfolger gewählt werden. Ministerpräsident Bülent Ecevit war zuletzt zweimal im Parlament mit dem Versuch gescheitert, Demirel eine zweite Amtsperiode zu ermöglichen.
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