21.4.2000
Die 11. Konferenz der 151 Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutz�bereinkommens (CITES) fand vom 10. bis 20. April in Nairobi (Kenia) statt. Die Delegierten berieten �ber die Zukunft von insgesamt 62 Tier- und Pflanzenarten, deren �berleben durch den internationalen Handel gef�hrdet ist. Sie best�tigten u.a. den Schutz f�r Zwergwale und die Karettschildkr�te. Die Forderung Norwegens und Kubas, den Handel mit diesen bedrohten Tieren zu legalisieren, wurde abgelehnt. Der Handel mit Elfenbein und Walfleisch bleibt verboten. Norwegen scheiterte mit dem Vorsto�, Fleisch vom Minkwal verkaufen zu d�rfen. Der Antrag Gro�britanniens, den Riesenhai strikt zu sch�tzen, sowie die Antr�ge Australiens und der USA, den Wei�en Hai und den Walhai verst�rkt unter Schutz zu stellen, fanden nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Beim Schutz des Elefanten zog Kenia seinen Antrag zur�ck, diesen wieder unter g�nzlichen Schutz (Anhang I des Artenschutz�bereinkommens) zu stellen. Daf�r verzichteten Namibia, Botswana, Simbabwe und S�dafrika auf ihre Forderung, den lukrativen Elfenbeinhandel wieder aufnehmen zu d�rfen. Bei der 10. Cites-Konferenz in Harare (Simbabwe) hatten die Delegierten 1997 die in Botsuana, Simbabwe und Namibia lebenden Elefanten in Anhang II heruntergestuft und den einmaligen Verkauf von 50 Tonnen Elfenbein an Japan gestattet.
Die 11. CITES-Konferenz beschloss ferner einen besseren Schutz f�r Moschustiere, Tibetantilopen, Scharnierschildkr�ten und Quastenflosser. Bei vielen anderen Tieren oder Pflanzen, die nicht einen so hohen Stellenwert in der �ffentlichkeit haben, gab es in Nairobi Fortschritte. So werden bedrohte Heilpflanzen wie der Fern�stliche Ginseng oder die Teufelskralle des s�dlichen Afrikas k�nftig besser gesch�tzt.
Der Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms (UNEP), Klaus T�pfer, erkl�rte zum Abschluss der Konferenz, die Verabschiedung eines f�nfj�hrigen Strategieplanes, mit dem Staaten geholfen werden soll, bedrohte Arten besser zu sch�tzen, sei "ein Meilenstein f�r das neue Jahrtausend". Auch internationale Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder der World Wide Fund for Nature (WWF) zogen ein �berwiegend positives Fazit. Die 12. CITES-Vertragsstaatenkonferenz wird im Jahr 2002 voraussichtlich in Santiago de Chile stattfinden.
CITES: Das 1973 in Washington D.C. verabschiedete und 1975 in Kraft getretene �bereinkommen �ber den internationalen Handel mit gef�hrdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora/CITES) � kurz: Washingtoner Artenschutz�bereinkommen � soll dem unkontrollierten gewerbsm��igen Handel von Exemplaren gef�hrdeter Arten freilebender Tiere und Pflanzen entgegenwirken. Vertragsparteien der Konvention sind heute 151 Staaten.
Drei Schutzkategorien bedrohter Arten sind in Anh�ngen aufgelistet (heute rund 8000 Tier- und 40.000 Pflanzenarten):
Anhang I umfa�t die unmittelbar von der Ausrottung bedrohten Pflanzen und Tiere (z.B. Fischotter, Tiger, Pandab�r, Karettschildkr�te und der Afrikanische Elefant au�erhalb von Botsuana, Namibia und Simbabwe); sie d�rfen nur in wissenschaftlich begr�ndeten Ausnahmef�llen gehandelt werden (insgesamt 821 Arten).
Anhang II listet Arten auf, deren �berleben gef�hrdet ist (z.B. Afrikanischer Elefant in Botsuana, Namibia und Simbabwe, Flu�pferd, Luchs, Kranich, Kolibri); ein kontrollierter Handel mit Ausfuhrdokumenten ist erlaubt (insgesamt rund 29.000 Arten).
Anhang III beinhaltet Arten, die ein Staat f�r sein Gebiet als gef�hrdet erkl�rt (z.B. der Nasenb�r in Uruguay); sie d�rfen nur mit Ausfuhrdokumenten gehandelt werden (insgesamt rund 230 Arten).
Das CITES-Sekretariat (die eigentliche IGO) wird vom UN-Umweltprogramm (UNEP) verwaltet und hat seinen Sitz in Genf.