Nach der russischen Staatsduma hat am 19. April auch die zweite Parlamentskammer, der F�derationsrat, den 1993 mit den USA geschlossenen START-II-Vertrag �ber nukleare Abr�stung mit 122 gegen 15 Stimmen bei sieben Enthaltungen gebilligt. Gleichzeitig bekr�ftigten die Parlamentarier die Kritik an den Pl�nen der USA, einen landesweiten Schutzschild gegen Raketenangriffe aufzubauen und daf�r den ABM-Vertrag von 1972 zu �ndern.
Die Staatsduma hatte dem Vertrag nach siebenj�hriger Blockade am 14. April zugestimmt. Die USA haben START II bereits 1996 ratifiziert. Das Gesetz �ber die Ratifizierung des Vertrags muss nun noch von Pr�sident Wladimir Putin unterzeichnet werden, was als reine Formsache gilt. Zweit�gige russisch-amerikanische Abr�stungsgespr�che in Genf gingen am 19. April zu Ende, ohne dass Ergebnisse bekannt gegeben wurden.
START-II-Vertrag: Als Fortf�hrung des 1994 in Kraft getretenen START-I-Vertrags unterzeichneten die Pr�sidenten der USA und Russlands, George Bush und Boris Jelzin, am 3. Januar 1993 in Moskau den START-II-Vertrag �ber Verringerung der strategischen Atomgefechtsk�pfe auf ballistischen Interkontinentalraketen (Intercontinental Ballistic Missiles ICBM) mit Reichweiten bis �ber 20.000 km sowie auf see- und luftgest�tzten ballistischen Raketen von rund 11.000 auf 3000 (Ru�land) bzw. von rund 10.000 auf 3500 (USA) bis zum 1. Januar 2003. Die in START-I und START-II getroffenen Vereinbarungen bedeuten den Abbau der strategischen Atomwaffen um rund zwei Drittel; die landgest�tzten ICBM mit Mehrfachsprengk�pfen werden vollst�ndig beseitigt (gelten als Erstschlagwaffen und somit als besonders destabilisierend). Die USA ratifizierten den START-II-Vertrag am 26. Januar 1996. Ungeachtet der damaligen Weigerung der russischen Staatsduma, START-II zu ratifizieren, erkl�rten die Pr�sidenten der USA und Russlands, Bill Clinton und Boris Jelzin, bei ihrem Gipfeltreffen in Helsinki am 20. und 21. M�rz 1997 ihre Bereitschaft, Verhandlungen �ber einen START-III-Vertrag mit weiteren Reduzierungen der strategischen atomaren Gefechtsk�pfe auf jeweils 2000 bis 2500 und � als wesentliche Neuerung � auch Vereinbarungen �ber die Vernichtung von Sprengk�pfen mit ihren gro�en technischen und politischen Problemen, aufzunehmen. Die Pr�sidenten kamen ferner �berein, den �u�ersten Termin f�r die Vernichtung der strategischen Atomwaffentr�ger gem�� dem START-II-Vertrag bis zum 31. Dezember 2007 zu verl�ngern. Ein von den Au�enministern beider Seiten am 26. September 1997 in New York vereinbartes Zusatzprotokoll best�tigte diesen Termin. Festgehalten wird jedoch der 31. Dezember 2003 f�r die Reduzierung der Zahl der strategischen Atomsprengk�pfe. Derzeit unterh�lt Russland nach Angaben von Milit�rexperten noch etwa 6900 Sprengk�pfe. Ein Gro�teil davon ist veraltet und m�sste auch ohne START-II bald au�er Dienst gestellt werden.
ABM-Vertrag: Der am 26. Mai 1972 zwischen den USA und der damaligen UdSSR unterzeichnete Vertrag �ber das Verbot von Anti-Raketen-Systemen ABM (Anti-Ballistic Missile Systems), in dem beide Seiten auf diese nichtstragegischen Abwehrsysteme gegen feindliche Interkontinentalraketen verzichten, begrenzt (in seiner durch ein Protokoll vom 3. Juli 1974 ge�nderten und seither g�ltigen Fassung) die Stationierung solcher Systeme auf je 100, und zwar ausschlie�lich um die jeweilige Hauptstadt (Washington und Moskau) und jeweils um eine weitere Abschu�stellung f�r Interkontinentalraketen herum. Die USA haben ihr ABM-System bereits wieder abgebaut; inzwischen gibt es neue Abfangwaffen, die eine Anpassung des Vertrags erforderlich machen. Nach Verhandlungen in Genf vereinbarten die Au�enminister der USA, Russlands, Kasachstans, Wei�russlands und der Ukraine am 26. September 1997 in New York ein Zusatzabkommen, das den USA den Aufbau einer defensiven Abwehr gegen Raketen von k�rzerer Reichweite erlaubt und dabei den Vertrag von 1972 nicht verletzt.
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