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Staaten : Simbabwe: Nach 20 Jahren Unabhängigkeit vor dem Ruin
Simbabwe: Nach 20 Jahren Unabhängigkeit vor dem Ruin
18.4.2000

Am 18.4.2000, dem 20. Jahrestag seiner Unabhängigkeit, befindet sich Simbabwe in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Die von Präsident Robert Mugabe gebilligten Farmbesetzungen haben inzwischen ein Todesopfer gefordert.

Die ersten Besetzungen weißer Farmen erfolgten wenige Wochen, nachdem ein von Präsident Mugabe vorgelegter Verfassungsentwurf in einem Referendum am 15.2. abgelehnt worden war. Dieser sah eine Stärkung der Machtbefugnisse des Präsidenten vor sowie die Möglichkeit, Land entschädigunglos zu enteignen. Anfang April stimmte das Parlament, in dem die Partei des Präsidenten über 118 von 120 Sitzen verfügt, für den Entwurf, der der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien die Verpflichtung auferlegt, Entschädigung für verstaatlichtes Land zu zahlen. Nach offiziellen Angaben haben inzwischen schwarze Bürgerkriegsveteranen mehr als 1000 Farmen besetzt, die überwiegend im Besitz von Weißen sind. Der Oberste Gerichtshof, der die Besetzungen für illegal erklärt hatte, verfügte am 13.4., dass die Polizei für die Räumung der besetzen Farmen sorgen muss.

Das ehemalige Rhodesien, das nach sieben Jahren Bürgerkrieg am 18.4.1980 unabhängig geworden war, steht vor dem wirtschaftlichgen Ruin. Die Inflation liegt bei über 60 Prozent, die Arbeitslosenrate beträgt 60 Prozent, und 60 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der absoluten Armutsgrenze. Hauptproblem des Landes ist die ungerechte Verteilung fruchtbaren Landes: 4500 überwiegend weiße Farmer besitzen ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Sie erwirtschaften damit fast 40 Prozent der Exporterlöse und sind der größte Arbeitgeber des Landes; neben einer halben Million Arbeitern leben eineinhalb Millionen Familienangehörige auf den Farmen.

Foto: Präsident Robert Mugabe, seit 1980 an der Macht.

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