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Staaten : Vatikan: Pilgerreise des Papstes zu den biblischen St�tten im Heiligen Land
Vatikan: Pilgerreise des Papstes zu den biblischen St�tten im Heiligen Land
26.3.2000

Papst Johannes Paul II. hat vom 20. bis 26. M�rz eine Pilgerreise zu den biblischen St�tten im Heiligen Land durchgef�hrt, die zugleich die politisch und moralisch schwierigste seines 21-j�hrigen Pontifikats war. Die 91. Auslandsreise f�hrte den Papst nach Jordanien, Israel und in die Pal�stinensergebiete.

Bei seiner Ankunft in Jordanien wurde der Papst am 20. M�rz vom jordanischen K�nig Abdullah II. begr��t. Johannes Paul II. wies darauf hin, dass einzig religi�se Motive und Ziele f�r ihn ma�geblich seien. Er sagte aber auch, dass der Friedensprozess zwischen Arabern und Israelis unumkehrbar sei. Anschlie�end besuchte der Papst den Berg Nebo. Von hier hatte Moses der biblischen �berlieferung zufolge erstmals das "Gelobte Land" gesehen, als er das j�dische Volk vor �ber 3000 Jahren aus �gypten in seine Heimat f�hrte.

Am des 21. M�rz reiste der Papst nach Israel weiter. In Tel Aviv wurde er mit allen Ehren f�r ein Staatsoberhaupt empfangen und von Pr�sident Ezer Weizman begr��t.
In Bethlehem sprach sich der Papst am 22. M�rz f�r die Anerkennung der internationalen Rechte des pal�stinensischen Volkes aus. Bei einem offiziellen Empfang durch Vorsitzenden der Pal�stinensischen Autonomiebeh�rde Yassir Arafat forderte Johannes Paul II. "sichere Garantien f�r alle beteiligten V�lker auf der Basis des internationalen Rechts und der relevanten UN-Resolutionen". Bei einem anschlie�enden Besuch des pal�stinensischen Fl�chtlingslagers Deheische bei Bethlehem forderte der Papst die Politiker im Nahen Osten und die internationale Gemeinschaft auf, den eingeleiteten Friedensprozess zu einem schnellen Abschluss zu bringen.
Am selben Tag las Johannes Paul II. auf dem Krippenplatz vor der Geburtskirche in Bethlehem vor 10.000 Gl�ubigen eine Messe und hielt anschlie�end eine stille Andacht in der Grotte der Geburtskirche, wo der biblischen �berlieferung nach Jesus geboren wurde.

Beim Besuch der Holocaust-Gedenkst�tte in Jerusalem am 23. M�rz �u�erte sich Papst Johannes Paul II. ersch�ttert �ber Antisemitismus und Judenverfolgungen durch Christen. Die r�misch-katholische Kirche sei "tief traurig �ber Hass, Verfolgung und offen zur Schau getragenen Antisemitismus von Christen gegen Juden", zu welcher Zeit und an welchem Ort auch immer. Allerdings �u�erte sich der Papst in der Gedenkst�tte Jad Vaschem entgegen manchen Erwartungen nicht zum "Schweigen" des Vatikans w�hrend der Zeit der Nazimorde.

Am 24. M�rz las Papst Johannes Paul II. eine Messe vor fast 100.000 vorwiegend j�ngeren Gl�ubigen am Ufer des Sees Genezareth in der Region Galil�a, wo Jesus nach der �berlieferung des Neuen Testaments die Bergpredigt gehalten haben soll. Der Papst erinnerte eingehend an die Bergpredigt Jesu, die mit den Seligpreisungen und dem Vaterunser als Kernpunkt der christlichen Lehre gilt. Au�erdem besuchte er die "Kirche der Brotvermehrung" in Tagba, ebenfalls am Nordufer des Sees Genezareth. Hier hat Jesus nach biblischer �berlieferung eines seiner Wunder vollbracht, indem er mit f�nf Broten und zwei Fischen 5000 Menschen speiste, die ihn h�ren wollten.
Am Nachmittag traf der Papst mit dem israelischen Ministerpr�sidenten Ehud Barak zusammen, der von mehreren Ministern, darunter dem ehemaligen Regierungschef und Friedensnobelpreistr�ger Shimon Peres, begleitet wurde. Barak w�rdigte den Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts als "gro�en Schritt in Richtung Vers�hnung zwischen der Kirche und dem j�dischen Volk".

Bei einer Messe in der Verk�ndigungskirche von Nazareth am 25. M�rz rief Papst Johannes Paul II. entschlossen zum Schutz der Familie auf. Am Ort der heutigen, modernen Verk�ndigungskirche hat nach biblischer �berlieferung der Engel Gabriel der Jungfrau Maria die Geburt ihre Sohnes Jesus Christus angek�ndigt. Offenbar auch mit Blick auf die Abtreibungsdiskussion forderte der Papst die Gl�ubigen auf, "das Leben zu verteidigen".

Zum Abschluss seiner Nahost-Reise besuchte Papst Johannes Paul II. am 26. M�rz die Klagemauer in Jerusalem, das h�chste j�dische Heiligtum. Nach j�discher Sitte steckte er einen Brief mit seinen W�nschen in die Felspalten der Mauer, die als letzter Rest des vor fast 2000 Jahren zerst�rten Tempels gilt. Dabei bat er Gott um Verzeihung f�r die Leiden der Juden. Au�erdem traf der Papst den Gro�mufti von Jerusalem Scheich Ikrema Sabri an der Al-Aksa-Moschee, die er aber selbst nicht betrat. Danach las er eine Messe in der Grabeskirche, in der nach christlicher �berlieferung Jesus gekreuzigt und begraben wurde, bevor er dort sp�ter wieder auferstand.

Den Auftakt der Reise von Papst Johannes Paul II. zu biblischen Orten im Nahen Osten hatte Ende Februar eine dreit�gige Reise nach �gypten gebildet, deren H�hepunkt eine Pilgerfahrt zum Berg Sinai mit dem weltber�hmten Katharinenkloster war.

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