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Staaten : Türkei: Erster Besuch eines griechischen Aussenministers seit 1962
Türkei: Erster Besuch eines griechischen Aussenministers seit 1962
21.1.2000

Der griechische Aussenminister Georgios Papandreou hält sich vom 19.-22. Januar zu einem viertägigen Staatsbesuch in Ankara auf. Gestern unterzeichnete er gemeinsam mit seinem türkischen Amtskollegen Ismail Cem vier griechisch-türkische Abkommen.
Es ist der erste Besuch eines griechischen Aussenministers in der Türkei seit 1962.

Papandreou und Cem gelten als Architekten der in den letzten Monaten eingeleiteten Annäherung zwischen den Mittelmeerstaaten, deren Beziehungen historisch belastet und von schweren Krisen gekennzeichnet sind. Größtes Hindernis einer Normalisierung der Beziehungen war bislang der Konflikt um die Mittelmeerinsel Zypern. Seit der Teilung der Insel infolge der Invasion türkischer Truppen 1974 hatte Griechenland jedes Bemühen der Türkei um Intensivierung der Beziehungen mit der Europäischen Union blockiert. Erst auf dem EU-Gipfel am 12. Dezember 1999 in Helsinki hatte Griechenland seine Ablehnung gegen eine Aufnahme der Türkei in den Kreis der EU-Beitrittskandidaten aufgegeben. Weitere Konfliktpunkte waren in der Vergangenheit der mit gegenseitigen militärischen Manövern angeheizte Streit um Hoheitszonen und Rohstoffvorkommen in der Ägais sowie die massive Kritik Griechenlands an der Minderheitenpolitik der türkischen Regierung und der Verfolgung kurdischer Organisationen.
Dem Besuch Papandreous vorausgegangen waren intensive diplomatische Kontakte sowie die Einladung des griechischen Ministerpräsidenten Simitis durch den türkischen Regierungschef Ecevit zu einem Besuch in Ankara. Der türkische Aussenminister Cem wird im Februar zu einem Gegenbesuch nach Athen reisen.

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