Russische F�deration: Offensive gegen die tschetschenische Hauptstadt Grosny unterbrochen 8.1.2000Das Oberkommando der russischen Armee hat am 7. Januar ihre am 25. Dezember 1999 begonnene Gro�offensive gegen die tschetschenische Hauptstadt Grosny angesichts des erbitterten Widerstands der Aufst�ndischen und der wachsenden Verluste der russischen Truppen vorerst unterbrochen; die Luft- und Artillerieangriffe wurden eingestellt. Nachdem der russische Feldzug in der abtr�nnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien ins Stocken geraten ist, hat der Generalstab in Moskau eine neue Strategie f�r die Kriegf�hrung festgelegt. K�nftig sollen sich die russischen Truppen mehr auf die Gebirgsregionen im S�den Tschetscheniens konzentrieren, wo die muslimischen Rebellen ihre st�rksten St�tzpunkte haben sollen. Gr��ere Operationen sind jedoch auch dort wegen der schlechten Wetterlage zun�chst nicht zu erwarten. Um der Offensive mit ge�nderten Pl�nen neue Impulse zu geben, wurde nach Angaben der Milit�ragentur AWN der vor Monaten beurlaubte Stabschef Alexander Baranow nach Mosdok, Hauptquartier der russischen Kaukasustruppen, zur�ckbeordert. Zugleich wurden die bisherigen russischen Kommandierenden der Ost- und Westfront, General Gennadij Troschew und General Wladimir Schamanow, ihrer Posten enthoben; neue Frontabschnitts-Kommandeure wurden die jeweiligen bisherigen Stellvertreter der Gener�le. Die Lage der Fl�chtlinge aus dem Kriegsgebiet in der Nachbarrepublik Inguschetien hat sich leicht entspannt. Nach Berichten der inguschetischen Beh�rden vom 7. Januar hielten sich in Inguschetien weiterhin rund 190.000 Fl�chtlinge auf. Knapp 70.000 seien in den vergangenen Wochen in die russisch kontrollierten Gebiete Tschetscheniens zur�ckgekehrt.
R�ckblick: Seit Ende September 1999 k�mpfen russische Bodentruppen in Tschetschenien, um �die Rebellen zu vernichten�, wie die offizielle Begr�ndung der russischen Regierung lautet. Unter den Angriffen leidet besonders die Zivilbev�lkerung der Kaukasusrepublik. Am 25. Dezember 1999 begannen die russischen Streitkr�fte mit der Erst�rmung Grosnys. Prorussische Tschetschenen-Milizen und russische Eliteieinheiten r�ckten aus vier Richtungen zum Zentrum der durch massive Artillerieangriffe bereits stark zerst�rten Stadt vor. Sie sollten im Gegensatz zur Neujahrsoffensive 1994 der russischen Truppen gegen Grosny im ersten Tschetschenien-Krieg nur langsam vorr�cken, um erneute hohe Verluste unter den Soldaten zu vermeiden. 1500 bis 3000 Aufst�ndische werden in Grosny vermutet. Nach unterschiedlichen Sch�tzungen sollen sich noch zwischen 15.000 und 40.000 Zivilisten in den Ruinen Grosnys aufhalten. Russland hatte bereits von 1994 bis 1996 einen verlustreichen Krieg gegen die auf dem Gebiet der Russischen F�deration liegende autonome Republik Tschetschenien gef�hrt, um die dortigen Unabh�ngigkeitsbestrebungen zu unterdr�cken. Der russische Bevollm�chtigte f�r die Kaukasusrepublik, Alexander Lebed und der damalige Generalstabschef der tschetschenischen Separatisten, Aslan Maschadow, unterzeichneten am 31. August 1996 ein Abkommen, das den Abzug der russischen Truppen und die Kl�rung des k�nftigen Status der Kaukasusrepublik bis zum Jahr 2001 vorsieht. Die russischen Truppen zogen sich � faktisch geschlagen � bis Anfang Januar 1997 aus Tschetschenien zur�ck. Seither betrachten sich die Tschetschenen als unabh�ngig. Maschadow wurde am 27. Januar 1997 in freien Wahlen zu ihrem Pr�sidenten gew�hlt.
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