Unbeeindruckt von massiver internationaler Kritik und hohen Verlusten haben die russischen Streitkr�fte am 25. Dezember mit der Erst�rmung der tschetschenischen Hauptstadt Grosny (Dschochar-Chala) begonnen. Prorussische Tschetschenen-Milizen und russische Eliteieinheiten r�ckten aus vier Richtungen zum Zentrum der durch massive Artillerieangriffe bereits stark zerst�rten Stadt vor. Diese sollen im Gegensatz zur Neujahrsoffensive 1994 der russischen Truppen gegen Grosny im ersten Tschetschenien-Krieg nur langsam vorr�cken, um erneute hohe Verluste unter den Soldaten zu vermeiden. 1500 bis 2000 Aufst�ndische werden noch in Grosny vermutet. Nach unterschiedlichen Sch�tzungen sollen sich noch zwischen 15.000 und 40.000 Zivilisten in den Ruinen Grosnys aufhalten. In den vergangenen Wochen waren nur etwa 8000 Zivilisten durch die Fluchtkorridore der Russen aus Grosny geflohen.
Seit Ende September k�mpfen russische Bodentruppen in Tschetschenien, um �die Rebellen zu vernichten�, wie die offizielle Begr�ndung der russischen Regierung lautet. Unter den Angriffen leidet besonders die Zivilbev�lkerung der Kaukasusrepublik. Neben der Erst�rmung von Grosny setzen die russischen Streitkr�fte auch ihre Offensive gegen Rebellenstellungen im Vorgebirge und direkt in den Bergen in unverminderter H�rte fort. Russische Fallschirmj�ger hatten bereits wesentliche Abschnitte der Grenze zwischen Tschetschenien und dem benachbarten Georgien in den Bergen besetzt, um deren Flucht- und Nachschubwege abzuschneiden.
Russland hatte bereits von 1994 bis 1996 einen verlustreichen Krieg gegen die auf dem Gebiet der Russischen F�deration liegende autonome Republik Tschetschenien gef�hrt, um die dortigen Unabh�ngigkeitsbestrebungen zu unterdr�cken. Der russische Bevollm�chtigte f�r die Kaukasusrepublik, Alexander Lebed und der damalige Generalstabschef der tschetschenischen Separatisten, Aslan Maschadow, unterzeichneten am 31. August 1996 ein Abkommen, das den Abzug der russischen Truppen und die Kl�rung des k�nftigen Status der Kaukasusrepublik bis zum Jahr 2001 vorsieht. Die russischen Truppen zogen sich � faktisch geschlagen � bis Anfang Januar 1997 aus Tschetschenien zur�ck. Seither betrachten sich die Tschetschenen als unabh�ngig. Maschadow wurde am 27. Januar 1997 in freien Wahlen zu ihrem Pr�sidenten gew�hlt.
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