24.9.1999
Raissa Gorbatschowa, Ehefrau des letzten Generalsekret�rs der KPdSU (1985-91), Vorsitzenden des Pr�sidiums des Obersten Sowjets (1988-90) und Pr�sidenten (bis 1991) der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, starb am 20. September 1999 in der Universit�tsklinik in M�nster, wo sie seit dem 25. Juli wegen ihrer akuten Leuk�mie behandelt worden war.
Am 5. Januar 1932 im sibirischen Rubzowsk geboren, studierte sie in Moskau marxistisch-leninistische Philosophie. Dort lernte sie Michail Gorbatschow kennen, den sie 1956 heiratete. Nach der Promotion war sie 1978-85 an der Universit�t in Moskau als Professorin f�r dialektischen Materialismus t�tig. Gorbatschowa, die ihren Mann Michail auch in politischen Fragen beriet, war die erste Frau eines Kremlchefs, die �ber politischen Einflu� verf�gte und gesellschaftlich neue Ma�st�be setzte. Sp�testens nach der Wahl ihres Mannes zum Generalsekret�r der KPdSU (1985) trat sie an dessen Seite als Repr�sentantin ihres Landes auf und fiel durch ihren Charme, ihre Weltl�ufigkeit und Bildung sowie ihre damals ganz unsowjetische Vorliebe f�r elegante Kleidung und Schmuck auf. Im Westen wurde sie daf�r bewundert, im eigenen Land schuf sie sich damit Feinde. 1990 wurde sie Vorsitzende einer Vereinigung zur Unterst�tzung leuk�miekranker Kinder in Ru�land. An diese Organisation ging die H�lfte der Pr�mie des Friedensnobelpreises ihres Mannes und des Honorars ihrer 1992 erschienenen Autobiographie. W�hrend des Putschs 1991 erlitt Raissa einen schweren Herzanfall, von dem sie sich nie wieder richtig erholte.
Der russische Pr�sident Boris Jelzin sprach Michail Gorbatschow und dessen Familie das Beileid aus und ordnete die �berf�hrung Gorbatschowas nach Moskau an, wo sie am 22. September aufgebahrt wurde. Am 23. September wurde sie unter Beteiligung von G�sten aus aller Welt beigesetzt.