Am 18. Dezember wurden in Wiesbaden der Soziologe und Philosoph J�rgen Habermas, der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Verleger Siegfried Unseld mit dem Hessischen Kulturpreis 1999 ausgezeichnet. Alle drei seien �gro�e Aufkl�rer, die von Hessen aus die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des europ�ischen Kulturkreises pr�gen�, sagte der hessische Ministerpr�sident Roland Koch (CDU) in seiner Ansprache. Der Preis wird j�hrlich in den Sparten Wissenschaft, Kunst und Vermittlung vergeben und ist mit jeweils 30.000 DM dotiert. Habermas (*1929 in D�sseldorf) gilt als bekanntester und weltweit einflussreichster deutscher Philosoph der Gegenwart. Sein Interesse gilt neben Methodenfragen der Sozialwissenschaften haupts�chlich historischen Untersuchungen zur Soziologie und politischen Philosophie. Als Vertreter der aus der Frankfurter Schule hervorgegangenen Kritischen Theorie untersucht Habermas die Grundlagen der modernen Demokratie und greift dabei immer wieder in aktuelle politische Debatten ein.
Reich-Ranicki (*1920 in Wloclawek/Polen) ist einer der einflussreichsten Rezensenten der deutschen Nachkriegszeit. Der langj�hrige Literatur-Chef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde einem gr��eren Publikum vor allem mit seiner ZDF-Sendung �Das literarische Quartett� bekannt. 1999 hat der Sohn j�discher Eltern seine Memoiren ver�ffentlicht.
Unseld (*1924 in Ulm) hat mit seinen Verlagen � vor allem dem Suhrkamp-Verlag � nach Kochs Worten �die Geistesgeschichte unserer Republik gepr�gt wie kein anderer�. Nahezu alle bedeutenden Autoren der Moderne seien bei ihm unter Vertrag, viele von ihm erst entdeckt worden. Neben seiner verlegerischen T�tigkeit wirkt Unseld auch als Autor und Herausgeber.