Südlich der französischen Hafenstadt Brest brach am 12. Dezember in einem Sturm der mit mehr als 30.000 Tonnen Schweröl beladene, unter maltesischer Flagge fahrende italienische Tanker »Erika« auseinander. Die 26 Mann Besatzung wurden unter schwierigen Bedingungen gerettet. Die beiden Rumpfteile des Schiffs sanken am 13. Dezember samt der Ölladung rund 80 km vor der bretonischen Küste. Angesichts der drohenden Umweltkatastrophe rief Frankreich internationale Experten zur Hilfe, um die Auswirkungen des Schiffsunglücks zu begrenzen. Noch driftet das ausgetretene Öl parallel zur Küste. Sollte der Wind jedoch drehen, könnte der Bretagne eine neue Ölpest drohen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace beschuldigte die in London ansässige Internationale Schifffahrts-Organisation (OMI), sie stelle für Tanker unter Billigflagge Transportgenehmigungen aus, ohne dass deren Sicherheit ausreichend nachgewiesen sei. Der Untergang der »Erika« zeige erneut die Schwächen der Organisation.
Die Bretagne war 1978 von der größten Umweltkatastrophe Europas gezeichnet. Nach der Havarie des Tankers »Amoco Cadiz« hatten sich 220.000 Tonnen leichtes Rohöl ins Meer ergossen und 360 Kilometer Küste verschmutzt.