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Staaten : Indonesien/Ost-Timor: Friedenstruppe f�r Ost-Timor
Indonesien/Ost-Timor: Friedenstruppe f�r Ost-Timor
16.9.1999

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) billigte am 15. September 1999 mit einer einstimmig angenommenen Resolution das Mandat f�r die Entsendung einer multinationalen bewaffneten Friedenstruppe nach Ost-Timor. Sie soll �alle notwendigen Ma�nahmen� ergreifen, um den Terror der pro-indonesischen Milizen zu beenden, der UN-Mission UNAMET Schutz zu gew�hren und den Weg f�r humanit�re Hilfe f�r die von Hungersnot betroffene Bev�lkerung freizumachen. Die zun�chst rund 7500 Mann starke Truppe steht unter der F�hrung Australiens, das das Hauptkontingent von bis zu 4500 Soldaten stellt und auch die Finanzierung f�r die ersten Monate �bernehmen will. Kleinere Kontingente haben Neuseeland, Gro�britannien, Kanada, Thailand, Malaysia, Singapur und die Philippinen angeboten. Die USA wollen logistische Unterst�tzung leisten. Der indonesische Pr�sident Bacharuddin Jusuf Habibie hatte erst am 12. September im Stationierungsstreit eingelenkt und UN-Generalsekret�r Kofi Annan �ber seine Zustimmung zu einer Friedenstruppe informiert.
In einer Volksabstimmung am 30. August 1999 hatten sich unter UN-Aufsicht 78,5 Prozent (344.580 der 438.968 g�ltig abgegebenen Stimmen) der wahlberechtigten Bev�lkerung f�r ein unabh�ngiges Ost-Timor ausgesprochen. Pro-indonesische Milizen �berzogen daraufhin das Gebiet erneut mit Terror, ohne durch die rund 20.000 Mann starke indonesische Armee und Polizei daran gehindert zu werden. Bis Mitte September befanden sich nach UN-Angaben 225.000 Osttimorer, mehr als ein Viertel der �berwiegend katholischen Bev�lkerung, auf der Flucht und werden vom Hungertod bedroht. Die Hauptstadt Dili und weitere St�dte sind weitgehend zerst�rt und ausgepl�ndert. Die Zahl der nach dem 30. August Get�teten hat nach Angaben der Ern�hrungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) 7000 �berschritten.


Gusm�o, Jos� Alexandre [Xanana] (Ost-Timor), *20.6. 1946 Manaruto; F�hrer der ost-timoresischen Unabh�ngigkeitsbewegung

Nach dem Besuch des Jesuitenkollegs und der h�heren Schule in Dili und drei Jahren Wehrpflicht in der portugiesischen Kolonialarmee schl�gt der zweite Sohn einer Familie mit neun Kindern die Verwaltungslaufbahn ein. Nach dem R�ckzug der Kolonialmacht Portugal und der Invasion indonesischer Truppen im Dezember 1975 schlie�t er sich der �Revolution�ren Front f�r die Unabh�ngigkeit Osttimors� (FRETILIN) an, in der er 1978 die F�hrung des milit�rischen Fl�gels FALINTIL �bernimmt. Die rund 800 Mann starke Befreiungsarmee f�hrte einen blutigen Kampf gegen die etwa 40.000 indonesischen Soldaten, in dessen Verlauf 200.000 Timorer ihr Leben verlieren. 1992 wird er vom indonesischen Milit�r verhaftet und 1993 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, die kurz darauf auf 20 Jahre Haft reduziert wird. Unterst�tzung f�r den Befreiungskampf erhalten Gusm�o und die FRETILIN durch den Bischof Osttimors Carlos Felipe Ximen�s Belo und den im Exil lebenden B�rgerrechtler Jos� Ramos Horta. Ihr Einsatz f�r eine friedliche L�sung des Konflikts wird 1996 mit der Verleihung des Friedensnobelpreises gew�rdigt. Im April 1999 wird Gusm�os Haft in Hausarrest umgewandelt. Am 7. September von den indonesischen Beh�rden freigelassen, geht Gusm�o zu seiner Familie nach Melbourne ins australische Exil. Gusm�o, der von seinen Anh�ngern als Nelson Mandela Asiens bezeichnet wird, gilt als Schl�sselfigur f�r den friedlichen �bergang Osttimors in den unabh�ngigen Staat Timor Lorosae.

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