Der Sächsische Landtag hat am 18. April Georg Milbradt (CDU) zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.
Der 57-jährige Milbradt (Foto) erhielt 72 Stimmen. Gegen den einzigen Kandidaten votierten 44 Abgeordnete, zwei Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Die CDU verfügt im Sächsischen Landtag über 76 der 120 Sitze. Es gilt als sicher, dass Milbradt das Kabinett umbilden wird. Bis dahin bleiben die bisherigen Minister kommissarisch im Amt.
Milbradt war im September 2001 gegen die Empfehlung des amtierenden Ministerpräsidenten, Kurt Biedenkopf, zum CDU-Landesvorsitzenden gewählt und am 9. März 2002 von einem Sonderparteitag zum Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten bestimmt worden. Zuvor hatte Biedenkopf im Januar auf innerparteilichen Druck und aufgrund von Affairen nach elfeinhalb Jahren seinen Rücktritt für den 18. April angekündigt und sein Amt am Vortag niedergelegt.

Milbradt, Georg (Deutschland), *Eslohe/Sauerland 23.2.1945; Sächsischer Ministerpräsident

Studium der Volkswirtschaft, Jura und Mathematik an der Universität Münster. Promotion zum Dr. rer. pol. 1973. Seit 1973 Mitglied der CDU. 1970 bis 1980 Assistent am Institut für Finanzwissenschaft der Universität Münster, anschließend bis 1983 Vertretung eines Lehrstuhls für Finanzwissenschaft und Volkswirtschaft an der Universität Mainz. 1983 bis 1990 Finanzdezernent der Stadt Münster, seit 1985 Professor der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Münster. Von November 1990 bis Februar 2001 Sächsischer Staatsminister der Finanzen. Seit Oktober 1994 direkt gewähltes Mitglied des Sächsischen Landtages. Landesvorsitzender der Sächsischen CDU seit September 2001. Am 18. April zum Sächsischen Ministerpräsidenten gewählt.
