Der Bundesrat hat am 19. Oktober einstimmig den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (Foto), zu seinem neuen Präsidenten gewählt.
Der 48-jährige Sozialdemokrat übernimmt das Amt turnusgemäß von seinem rheinland-pfälzischen Kollegen Kurt Beck, der die Präsidentschaft der Länderkammer in den letzten 12 Monaten inne hatte. Die Dauer von Wowereits Amtszeit ist abhängig vom Ausgang der Berliner Abgeordnetenhauswahlen an diesem Sonntag.
Die Wahl in der Bundeshauptstadt ist durch das Ende der Großen Koalition im Frühsommer nötig geworden. Wowereit war anschließend am 16. Juni zum neuen Chef eines rot-grünen Minderheitssenats gewählt worden, der die parlamentarische Unterstützung der PDS genoss. Nach letzten Umfragen wird die SPD am 23. Oktober zwar stärkste Partei, hat aber mit den Grünen keine eigene Mehrheit. Die CDU muss unter ihrem Spitzenkandidaten Frank Steffel mit deutlichen Einbußen rechnen. Bei den letzten Abgeordnetenhauswahlen im Oktober 1999 hatte die CDU unter dem damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen mit großen Abstand an der Spitze gelegen.