Bürgerliche Mehrheit bei Wahl in Hamburg 24.9.2001
Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl am 23. September haben die bürgerlichen Parteien dank des Überraschungserfolges des Richters Ronald Schill (Foto) eine Mehrheit erringen können.
Der so genannte Bürgerblock aus CDU, FDP und Schills Partei Rechtsstaatlicher Offensive kann nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis die rot-grüne Koalition ablösen (-> Tabelle). Der Regierungswechsel wird durch den Erfolg der Schill-Partei ermöglicht, die auf Anhieb beinahe 20 Prozent erzielte. Die CDU und ihr Spitzenkandidat Ole von Beust mussten Einbußen hinnehmen, leichte Gewinne gab es bei den Liberalen. Die regierenden Sozialdemokraten unter dem Ersten Bürgermeister Ortwin Runde konnten ihr Ergebnis von 1997 zwar leicht ausbauen, müssen aber aufgrund der Verluste ihres Koalitionspartners, der Grünen/GAL, voraussichtlich die Regierungsverantwortung abgeben. Die Wahlbeteiligung lag mit 71 Prozent kanpp über der vor vier Jahren.
Der Wahlgang in der Hansestadt wurde nicht zuletzt wegen der Terroranschläge in den USA vom Thema Innere Sicherheit dominiert. Der Jurist Ronald Barnabas Schill, der sich durch sein hartes Durchgreifen als Amtsrichter einen Namen gemacht hatte („Richter Gnadenlos"), bekräftigte am Wahlabend seine Bereitschaft, als Innensenator im neuen Senat mitregieren zu wollen. Nach dem Wahlausgang scheint damit ein Wechsel in Hamburg, wo die SPD seit 1957 an der Regierung beteiligt war, sehr wahrscheinlich.
Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft am 23
Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft am 23. September 2001