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Staaten : Afghanistan: Bin Laden soll freiwilig verlassen
Afghanistan: Bin Laden soll freiwilig verlassen
21.9.2001

Die Versammlung der afghanischen Rechtsgelehrten hat am 20. September den saudischen Terroristen Osama Bin Laden (Foto) zur Ausreise aufgefordert.

Nach zweitägigen Beratungen beschloss die Ulema, dass Bin Laden Afghanistan nach seinem freien Willen zu verlassen habe. Die Versammlung der rund tausend Religionsgelehrten aus allen Teilen Afghanistans lehnte damit die international geforderte Auslieferung Bin Ladens an die USA ab. In einer Fatwa forderten die Mullahs zugleich die Ausrufung eines heiligen Kriegs, falls die Vereinigten Staaten Afghanistan angreifen sollten. Der Führer des afghanischen Taliban-Regimes, Mullah Mohammed Omar, muss der Entscheidung noch zustimmen.

Unterdessen haben die USA weitere Kriegsschiffe, Bomber, Kampfflugzeuge und Kampfeinheiten für die noch nicht näher konkretisierte Operation „Infinite Justice" (Grenzenlose Gerechtigkeit) auf den Weg in Richtung Persischen Golf und Zentralasien gebracht. Die Erklärung der afghanischen Kleriker zur geforderten Aushändigung Bin Ladens wurde von den USA als unzureichend bezeichnet. Auch der UN-Sicherheitsrat schloss sich der Forderung nach Auslieferung an. Mit Blick auf die UN-Resolution 1333 vom Dezember vergangenen Jahres forderte das Gremium die Taliban auf, Bin Laden „sofort und bedingungslos" an die Justiz derjenigen Länder auszuliefern, die ihn mehrerer Verbrechen beschuldigen. Der seit 1996 in Afghanistan lebende Bin Laden wird von den USA als Drahtzieher und Rädelsführer für die Terroranschläge vom 11. September in New York und Washington verantwortlich gemacht.

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