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SARS
Schweres Akutes Atemwegssyndrom

 

Bisher unbekannte Lungenkrankheit mit anfänglichen Symptomen eines grippalen Infekts. Nach Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt sie bei rd. 10 % der Infizierten zum Tode. Während des ersten epidemischen Auftretens im Frühjahr 2003 waren spezifisch wirksame Gegenmittel nicht bekannt. Als Erreger wurde eine neue vierte Variante von Coronaviren ermittelt, die bei Vögeln und Säugetieren häufig vorkommen und in den bisher gekannten drei Formen beim Menschen zu normalerweise harmlos verlaufenden Atemwegserkrankungen führen können. Als mögliche Quelle für die Übertragung des SARS-Virus auf den Menschen identifizierten Mikrobiologen in Hongkong Mitte Mai 2003 die in Südchina gehaltene Zibetkatze, deren Fleisch in China als Delikatesse gilt.

Ausbreitung

Erste Fälle einer atypischen Lungenkrankheit wurden im November 2002 der WHO aus der südchinesischen Provinz Guangdong gemeldet, von wo aus sich die Krankheit durch einzelne Reisende nach Beijing und Hongkong übertrug. Ab Ende Februar 2003 nahm sie binnen weniger Wochen epidemische Ausmaße an. Anfang März beschrieb der italienische Arzt Carlo Urbani, der sich selbst infizierte und am 29.3. 2003 starb, erstmals die neue Krankheit und meldete sie an die WHO, die am 15.3. vor einer »weltweiten Bedrohung« warnte und eine Reisewarnung für betroffene Gebiete herausgab. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie seit 1.2. 167 Krankheitsfälle registriert (mit den Schwerpunktregionen Hongkong, Vietnam, Singapur, Kanada), darunter vier Todesfälle. Auf ein Treffen der Gesundheitsminister aus 15 asiatischen Staaten am 25./26.4. in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur folgte am 29.4. 2003 ein Sondergipfel der Regierungschefs der zehn ASEAN-Staaten, der einen Sechs-Punkte-Plan zur Bekämpfung von SARS beschloss. Vereinbart wurden u.a. eine Gesundheitskontrolle für internationale Reisende, die Koordination weiterer Vorkehrungen und der Austausch von Informationen zur Krankheit.

Eindämmung

Nach teilweise drastischen Maßnahmen meldete die WHO am 18.5. 2003, die Ausbreitung von SARS habe - bis auf Taiwan - ihren Höhepunkt überschritten. Am 5.7. erklärte die WHO die Epidemie für weltweit eingedämmt. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich 8436 Menschen mit dem SARS-Erreger infiziert, 812 starben. Am schwersten betroffen waren neben Festlandschina, Hongkong und Taiwan

Nach Einstufung von SARS als »erste ernsthafte Infektionskrankheit des 21. Jahrhunderts« ermächtigten die 192 Mitgliedstaaten die WHO am 28.5. 2003, bei einem Ausbruch von Krankheiten vor Ort Untersuchungen anzustellen und dabei alle offiziellen und inoffiziellen Quellen zu nutzen.

WHO

 


SARS Virus

 


Carlo Urbani

 

 

   
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