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Der »Oscar«
 
Der Academy Award of Merit – nach der verliehenen Statuette gemeinhin »Oscar« genannt – wird seit 1929 alljährlich von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergeben. Er ist der begehrteste US-amerikanische Filmpreis, da er nicht nur Qualität, sondern auch eine gute Vermarktung garantiert.

Goldener Ritter namens Oscar
Die vom Bildhauer George Stanley nach Entwürfen des damaligen Art Director der Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), Cederic Gibbons, gefertigte Statuette stellt einen auf einer Filmrolle stehenden Ritter mit Schwert dar. Die fünf Speichen der Filmrolle stehen für die fünf Abteilungen der Akademie: Schauspieler, Regisseure, Produzenten, Techniker und Autoren. Die 35 Zentimeter hohe Filmtrophäe wiegt fast vier Kilogramm und ist mit 24-karätigem Gold überzogen. Offiziell heißt sie "The Academy Award of Merit".

Der Name »Oscar« tauchte erstmals 1934 im Sprachgebrauch auf und wurde ab 1939 auch von der Akademie als Kurzform verwendet. Wer dem Preis diesen Namen gab, bleibt unter Filmhistorikern umstritten. Er könnte auf den Ausspruch einer Archivarin der Akademie, Margaret Herrick, zurückgehen, die in der Statuette ihren »Onkel Oscar« wiederzuerkennen glaubte. Oder auf die US-Schauspielerin Bette Davis (1908–89), die in den dreißiger Jahren für ihre darstellerische Leistung zweimal mit einem »Oscar« ausgezeichnet wurde und wiederholt behauptete, dass die Figur sie sofort an ihren ersten Ehemann Oscar Nelson erinnert habe.

Kategorien
Die Auszeichnungen werden heute für herausragende individuelle oder kollektive Leistungen in bis zu 25 Kategorien vergeben. Es sind dies: bester Film, männliche Hauptrolle, weibliche Hauptrolle, männliche Nebenrolle, weibliche Nebenrolle, Regie, Originaldrehbuch, Kamera, Kostümdesign, Filmschnitt, Ton, Toneffekte, Toneffektschnitt, Song, Musik, Kurzfilm, Animationsfilm, dokumentarischer Spielfilm, dokumentarischer Kurzfilm, visuelle Effekte, Maske, Drehbuch nach einer Vorlage und Originaldrehbuch sowie bester fremdsprachiger Film. Darüber hinaus werden verschiedene Sonder- und Ehrenpreise für ein filmisches Lebenswerk oder aufgrund außergewöhnlicher Leistungen verliehen.

Auswahl und Vergabe
Nominiert und ausgewählt werden die Preisträger von den über 6000 wahlberechtigten Mitgliedern der Academy of Motion Picutre Arts and Sciences. Die Akademie schickt eine Broschüre mit allen qualifizierten Filmen an ihre Mitglieder. Diese stimmen in ihrer jeweiligen Kategorie durch geheime Wahlzettel ab. Die jeweils Besten sind dann die Nominierten, die in einer Feierstunde bekannt gegeben werden. Anschließend wählen die Mitglieder pro Kategorie einen der höchstens fünf Nominierten aus. Da der »Oscar« für den besten Film der wichtigste ist, wird er immer am Schluss, dem Höhepunkt der Verleihungsveranstaltung, verliehen. Im Gegensatz zu allen anderen Kategorien wird der Film-»Oscar« von allen aktiven und Ehrenmitgliedern der Akademie nominiert und vergeben.

Preisverleihung
Die erste Preisverleihung fand während eines Banketts im Blossom Room des Hollywood Roosevelt Hotels am 16. Mai 1929 statt. Damals gab es 15 Awards für 14 Männer und eine Frau (die Schauspielerin Janet Gaynor). Den allerersten Award erhielt der deutsche Theaterschauspieler Emil Jannings, der auch beim Film eindrucksvolle Charakterrollen (1926–29 in Hollywood) übernahm, und zwar für seine Hauptrollen in »Der Weg allen Fleisches« von Victor Fleming (1927) und »Sein letzter Befehl« (1928) von Josef von Sternberg. Weil Jannings allerdings das Bankett nicht abwarten wollte, um zu den Dreharbeiten zu dem Film »Der blaue Engel« nach Deutschland zurückkehren zu können, bekam er den Preis schon vor der Veranstaltung überreicht. 1953 wurde die Preisverleihung erstmals im Fernsehen ausgestrahlt, mit Bob Hope als Moderator. Heute wird die Veranstaltung in rund 100 Länder übertragen. Erst seit 1941 werden die Preisträger bis zuletzt geheim gehalten. Schauplatz der 76. »Oscar«-Verleihung am 29. Februar 2004 ist das 2001 eröffnete Kodak Theatre in Hollywood.

Die Akademie
Louis B. Mayer, Präsident der Metro-Goldwyn-Mayer Studios, gründete die Academy of Motion Picture Arts and Sciences 1927 mit dem Zweck, künstlerische und wissenschaftliche Standards in der Filmproduktion zu entwickeln. Ihr gehören Vertreter aus vierzehn verschiedenen Berufsgruppen rund um den Film an. Die aktuelle Liste der Mitglieder ist geheim. Bekannt ist nur, dass darunter über 1300 Schauspieler sein sollen, auch viele heutige Superstars. Die Namen der Akademiepräsidenten sind aber öffentlich. In der Vergangenheit waren dies Filmstars wie Gregory Peck und Bette Davis oder der Regisseur und Produzent Frank Capra. Seit 2001 bekleidet der Drehbuchautor und Regisseur Frank Pierson dieses Amt.

Die Akademie mit Sitz im kalifornischen Beverly Hills unterstützt heute die filmrelevante technische Forschung, unterhält ein Archiv von Filmmaterialien und veröffentlicht Informationsblätter mit Listen von Produzenten, Schauspielern, Drehbuchautoren, Regisseuren usw.

www.oscar.com

   
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